Das Landratsamt München wird in einem Bürogebäude in Untergiesing in unmittelbarer Nähe zum Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße eine Dependance eröffnen; diese soll künftig als Anlaufstelle in Asylfragen dienen. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung gab Landrat Christoph Göbel (CSU) die räumliche Erweiterung seiner Behörde bekannt, die Bestandteil der Einführung einer eigene Stabsstelle Asyl im Landratsamt München ist.
Angesichts der zusätzlichen Herausforderungen in der Flüchtlingsthematik für sein Haus hatte Göbel Anfang September bekanntgegeben, die Kompetenzen und Kräfte in einer eigenen Abteilung mit bis zu 150 Mitarbeitern zu bündeln. Diese neue Stabsstelle soll sich insbesondere mit der Unterbringung von Schutzsuchenden im Landkreis befassen, drüber hinaus aber weiterhin laufende Asylverfahren sowie die Auszahlung von finanzieller Unterstützung bewerkstelligen. Hierfür werde im Bereich der Kasse des Landratsamtes mindestens eine weitere Stelle geschaffen. Momentan, sagte Göbel, stießen die Mitarbeiter im Landratsamt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Die Anmietung weiterer Räumlichkeiten in Untergiesing sei aber auch der anhaltenden Platznot im Landratsamt am Mariahilfplatz in der Au geschuldet. Nicht zuletzt seit der personellen Aufstockung, die Anfang 2014 mit der Bewilligung von 68 zusätzlichen Stellen durch den Kreisrat begonnen hat, reichten die Räumlichkeiten dort kaum mehr aus. Göbel favorisiert aber auch eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge: Der Standort in Untergiesing sei sinnvoll, da er mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen sei, sagte der Landrat. Momentan liefen noch die Verhandlungen mit dem Vermieter, Göbel zeigte sich aber sehr zuversichtlich, dass der Landkreis den Zuschlag für eine Anmietung bekomme.
Wie beengt die Platzverhältnisse am Mariahilfplatz tatsächlich sind, wird insbesondere in den ersten Tagen vor und nach dem Monatsersten deutlich: Dann gibt es während der Auszahlungen an Asylbewerber im Landratsamt kaum mehr ein Durchkommen.