Nun steht es also fest: Ein Umzug des Landratsamtes in das Gebiet, für das es eigentlich zuständig ist, wird in absehbarer Zeit nicht stattfinden. Die Zentrale am Mariahilfplatz bleibt auch weiterhin die Herzkammer von Verwaltung und Politik des Landkreises München. Wegen des enormen Platzbedarfes, den die mehr 1000 Mitarbeiter des Amtes haben, stand im Raum, ein Objekt im Landkreis zu kaufen, in dem man alle Abteilungen (abgesehen von der Kfz-Zulassungsstelle, die in Grasbrunn bleiben soll) zusammenziehen könnte. In der Stadt sei kein Areal zu finden, das die insgesamt 48 000 Quadratmeter an Geschossflächen gewährleisten würde.
Doch Tradition und die zentrale Lage haben nun den Ausschlag gegeben, dass man am Mariahilfplatz in Nachbarschaft der Auer Dult bleibt. Und das ist eine richtige Entscheidung, denn die Wege zwischen Garching und Aying, zwischen Gräfelfing und Aschheim sind einfach zu weit, als dass man den Menschen zumuten könnte, von einer Ecke des Landkreises für einen Behördengang in den entgegengesetzten Bereich zu fahren. Das ist schon für Autofahrer nervig, für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sogar oftmals unzumutbar.
Bleibt die Frage, wo man für die ausgelagerten und künftig zusätzlich nötigen 16 000 Quadratmeter Geschossflächen eine geeignete Örtlichkeit findet. Annette Ganssmüller-Maluche hat recht, wenn sie fordert, für den Landkreis unrentable Mietverhältnisse so schnell wie möglich zu beenden. Denn einerseits drehen die Kreisräte, allen voran diejenigen der FDP, bei neuen Ausgaben jeden Cent um. Hier jedoch wird - anders als beim von den Liberalen ständig infrage gestellten Landkreispass - tatsächlich Steuergeld verschwendet.
Offen ist, wo man eine entsprechend große Immobilie auf Stadtgebiet finden will. Und an dieser Frage haben sich schon viele die Zähne ausgebissen.