Landkreis-Service:Fahrdienst für Behinderte

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Kreisräte entscheiden über Einführung eines Mobilitätsservices

Wer selbst nicht mehr mit dem Auto fahren kann oder für wen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu anstrengend ist, der wird im Landkreis künftig auf ein neues Angebot zurückgreifen können: Kommenden Dienstag, 17. Oktober, wird der Sozialausschuss des Kreistags voraussichtlich einen Fahrdienst für stark mobilitätseingeschränkte Personen auf den Weg bringen. Dieses neue Angebot, das Teil des Mobilitätskonzepts des Landkreises und ein Baustein bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist, geht auf einen Antrag der Grünen-Fraktion zurück und wird von allen Parteien im Kreistag getragen.

Der Grünen-Fraktionssprecher Christoph Nadler begründet den Vorstoß seiner Partei damit, dass zahlreiche Menschen im Landkreis weder selbst ein Fahrzeug lenken noch mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren könnten. "Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen, etwa durch professionelle Fahrdienste", sagt Nadler. Diese aber müssten sie teils auf eigene Rechnung zu hohen Preisen bezahlen, da es - anders als für alle anderen Bürger des Landkreises - für diesen Personenkreis "noch kein entsprechendes öffentlich finanziertes ÖPNV-Angebot" gebe.

Die Verwaltung im Landratsamt hat nun ein Konzept erarbeitet, das den Kreisräten kommende Woche vorgelegt wird. Es geht davon aus, dass Fahrten ausschließlich der Freizeitgestaltung und der Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben dienen sollen, da etwa berufliche oder medizinische Touren von anderen Kostenträgern wie Krankenkassen und der Agentur für Arbeit abgedeckt werden. Die Verwaltung rechnet damit, dass für einen flächendeckenden Service zwei rollstuhlgerechte Fahrzeuge, jeweils vier Fahrer je Fahrzeug sowie eine Leitstelle zur Koordination benötigt werden. Geprüft werden soll auch, ob hierfür ein externer Anbieter gewonnen werden soll. Zudem müssen die Kreisräte entscheiden, ob der Mobilitätsservice auf den Landkreis und die Landeshauptstadt beschränkt oder - ausgehend von den 29 Städten und Gemeinden im Landkreis - auf den gesamten Regierungsbezirk Oberbayern ausgeweitet werden soll.

© SZ vom 11.10.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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