Landkreis:Hilferuf an die Bürger

Wohnungen für unbegleitete junge Flüchtlinge gesucht

Mit einem eindringlichen Appell hat sich Landrat Christoph Göbel (CSU) an die Mitglieder des Kreistags und die Öffentlichkeit gewandt. Bis Ende des Jahres muss der Landkreis München voraussichtlich 198 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen; allerdings fehlt es an ausreichend Möglichkeiten der Unterbringung. Göbel bittet daher bei dieser "gesamtgesellschaftlichen Aufgabe" um Mithilfe: "Wir suchen dringend geeignete Räume für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge." Die schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt im Landkreis bereite allen Fachbereichen des Kreisjugendamtes enorme Probleme.

Bisher existieren im Landkreis 70 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - die meisten davon in einem Wohncontainer in Garching. Dies, sagt der Leiter des Kreisjugendamtes, Uwe Hacker, sei allerdings nur eine Notlösung. Der Landkreis stehe in der Verantwortung: "Wir haben alle ein sehr großes Interesse daran, die Jugendlichen so schnell wie möglich in Wohngruppen nach Jugendhilfestandards unterbringen zu können. Dafür benötigen wir Wohnraum."

Der Großteil der Flüchtlinge stammt aus Afghanistan, Eritrea und Somalia - die meisten sind zwischen 16 und 18 Jahre alt. Seit März gibt es an der Berufsschule München-Land eine sogenannte Berufsintegrationsjahr-Vorklasse zum Halbjahr, die das Berufsintegrationsjahr ergänzt und Jugendlichen ohne ausreichende Deutschkenntnisse hilft, sich im bayerischen Schulsystem zurechtzufinden. Das Problem der Wohnungssuche aber steht im Fokus der Verwaltung im Landratsamt. Wer eine Immobilie zur Verfügung stellen kann, soll dies dem Kreisjugendamt, Telefon 62 21 22 12, mitteilen.

© SZ vom 21.04.2015 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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