Die Kreistagsfraktion der SPD hat sich mit einem Antrag an Landrat Christoph Göbel (CSU) gewandt, um "endlich zeitnah günstigen Wohnraum zu schaffen". Die Sozialdemokraten sehen insbesondere den Landkreis in der Pflicht, wenn es darum geht, der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt Herr zu werden. Konkret ruft die SPD-Kreistagsfraktion den Landrat dazu auf, gemeinsam mit der Baugesellschaft München Land sowie der Awohnbau Genossenschaft Landkreis München Kontakt zu allen 29 Kommunen des Kreises aufzunehmen, um "kurzfristig Baugrundstücke für den Wohnungsbau zugunsten von jeweils Einheimischen der betreffenden Kommunen, Obdachlosen des Landkreises, anerkannten Asylbewerbern und Mitarbeitern des Landkreises zu aktivieren".
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Region spitzt sich immer weiter zu. Zuletzt berichtete die Wohnungsnotfallhilfe des Kreisverbandes München-Land der Arbeiterwohlfahrt in ihrem Jahresbericht, dass etwa im vergangenen Jahr mehr als 2500 Menschen mit dem Verlust ihrer Wohnung konfrontiert wurden; die Gefahr, obdachlos zu werden, werde für viele Menschen immer konkreter. Zudem sei es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Die SPD schlägt nun vor, dass der Landkreis verstärkt Grundstücke aufkauft; zudem solle ein Erbbaurecht zugunsten der beiden Baugesellschaften im Landkreis München in Betracht gezogen werden. Hierbei, schlagen die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Lenz-Aktas und die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche vor, sei ein attraktiver Erbbauzins für die Gemeinden und Städte von 0,5 bis ein Prozent des Grundstückswertes denkbar. Die Belegungsregelung für den Landkreis München in Wohnungen der Baugenossenschaften für seine eigenen Bediensteten sowie anerkannte Asylbewerber aus dem Landkreis solle für 15 Jahre vom ersten Bezug an gelten. Diese Formen der Wohnungsbaumaßnahmen könnten der SPD zufolge den Kommunen bei der Wohnungsbeschaffung helfen.