Kulturtipp:Antikes Frauenschicksal

Die schöne Helena im Bürgerhaus

Pullach - Männer, Frauen, die Liebe und der Krieg, davon erzählt der antike Dichter Euripides in seiner Version vom Mythos der schönen Helena. Entgegen der homerischen Überlieferung ist die mit Attraktivität und Anmut gesegnete Tochter des Zeus in Euripides Tragödie nämlich weder ein leichtes Mädchen noch eine in die kriegerischen Auseinandersetzungen um Troja verstrickte Figur. Vielmehr verbrachte die junge Frau die Kriegsjahre in Ägypten, während ihr ätherisches Trugbild dem Paris wie Menschenware zugesprochen wurde. Der Schriftsteller Peter Handke, der in der Schule Altgriechisch gelernt hatte, lieferte im Jahr 2010 eine zeitgemäße Übersetzung der Geschichte. Sie ist Grundlage der Inszenierung des Landestheaters Schwaben unter der Regie von Robert Teufel, die an diesem Mittwoch, 13. Juni, im Bürgerhaus Pullach, Heilmannstraße 2, gezeigt wird. Zu sehen ist das Schicksal einer Frau, die ihren Mann im Kampf weiß und von einem anderen bedrängt wird. Dabei werfen die Begleitumstände des Krieges, der Vertreibung und des Verlustes von Heimat die immer noch aktuelle Frage auf, welcher Grund wichtig genug sein kann, um Menschenleben zu opfern und solches Leid zu verursachen. Die Vorstellung in Pullach beginnt um 20 Uhr. Von 19.30 Uhr an gibt es eine Einführung in das Werk. stz

© SZ vom 11.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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