Kritik der Unternehmer:Keine Wohnungen, keine Fachkräfte

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Industrie- und Handelskammer dringt auf Ausweisung von Bauland

Trotz der anhaltend guten konjunkturellen Lage auch und gerade im Landkreis München warnt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Oberbayern vor fehlenden Bauflächen. Der Mangel an verfügbaren Arealen vor allem für den Wohnungsbau werde zu einem "immer größeren Problem", sagt IHK-Vizepräsident Otto Heinz. "Um bei Fachkräften für unsere Region zu werben, brauchen wir dringend mehr bezahlbaren Wohnraum. Es ist deshalb höchste Zeit, dass Städte und Gemeinden ein gemeindeübergreifendes und langfristiges Flächenmanagement entwickeln." Es müssten dringend weitere Entwicklungsmöglichkeiten in den Kommunen geschaffen werden, damit Wachstum in der Region weiterhin stattfinden könne, sagt Heinz. Zudem fordert der Sprecher des IHK-Forums Region München eine "effizientere und gleichzeitig dichtere Bebauung". Für die Unternehmen im Landkreis München schließt Otto Heinz Standortverlagerungen indes aus - wie auch für die Mitarbeiter und Angestellten.

Die Stimmung unter den Unternehmern in der Landeshauptstadt sowie den Landkreisen München, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech sowie Starnberg ist laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskamm weiterhin gut. Insgesamt 54 Prozent der Firmeninhaber bezeichneten ihre Geschäftslage als "gut", nur fünf Prozent sind eigenen Angaben zufolge unzufrieden. Für die gute Laune spricht laut Heinz auch, dass mehr als 20 Prozent der Betriebe zusätzliche Mitarbeiter einstellen wollen.

Größtes Hindernis bleibt aber der leer gefegte Arbeitsmarkt - 52 Prozent der Unternehmer sagten, der Fachkräftemangel sei das größte Risiko für die Wirtschaft in der Region. "Dieser Wert ist zwar seit Jahresbeginn ein wenig zurückgegangen, eine Entspannung ist aber nach wie vor meilenweit entfernt", sagt IHK-Vizepräsident Heinz. Als zusätzliches Risiko sehen laut Umfrage die Unternehmer drohende Dieselfahrverbote; davon, sagt Heinz, wäre vor allem der Handel im Landkreis betroffen.

© SZ vom 29.05.2018 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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