Senioren im Landkreis München werden nicht in den Genuss des Angebots kommen, ihren Führerschein freiwillig gegen ein kostenfreies MVV-Ticket einzutauschen. Der Mobilitätsausschuss des Kreistags hat einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion abgelehnt. Die Sozialdemokraten wollten mit dieser Maßnahme einen Anreiz schaffen, ältere Bürger zum Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr zu bewegen - aus Gründen der Sicherheit und auch im Sinne des Klimaschutzes.
Eine Mehrheit dafür fand sich nicht. Landrat Christoph Göbel (CSU) sagte, ein derartiges Angebot greife zu weit in die Verantwortung des Einzelnen ein - für sich selbst und auch die Allgemeinheit. "Ich kann die Motive des Antrags sehr gut verstehen", sagte Göbel, aber er vermisse in dieser Debatte eine Definition, was ein Senior ist. CSU-Kreisrätin Brigitte Weinzierl warnte vor Missbrauch und kritisierte, aus dem Antrag gehe nicht hervor, ab welchem Alter das Angebot gelten solle und für welchen Zeitraum. Putzbrunns Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) erklärte, seine Fraktion erachte einen Zeitraum von maximal drei Jahren für sinnvoll. Sein Unterschleißheimer Kollege und Parteifreund Christoph Böck sagte, er wisse aus vielen Gesprächen, wie schwer es für manche Angehörige es sei, Eltern oder Großeltern von der Abgabe des Führerscheins zu überzeugen; Sicherheit sei das entscheidende Argument, so Böck. Mit der SPD stimmten die Grünen.