Kreis und quer:Mutig und aufrecht

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Die Politiker haben im vergangenen Jahr die richtigen Worte gefunden

Von Martin Mühlfenzl

Barbara Angermaier wird in diesem Jahr die Erste sein, die sich ihren Bürgern erklärt. Am 9. Januar veranstaltet die Gemeinde Baierbrunn ihren Neujahrsempfang und wird damit dem Namen der Veranstaltung auch einigermaßen gerecht. Denn welcher Bürger würde sich schon am 1. Januar leicht verkatert ins Bürgerhaus verirren. Acht Tage später, als es die eigentliche Bezeichnung eigentlich vermuten lässt, wird Baierbrunns Bürgermeisterin also am Pult ihren Bürgern ein frohes Neues wünschen. Sie wird auf das Gewesene zurück- und auf das Kommende ausblicken. Sie wird warme Worte finden für das Miteinander in der Gemeinde, für Hilfsbereitschaft und auch ihre eigenen Taten. So wie das Bürgermeister jedes Jahr tun.

Am 17. Juli übrigens kommt Ilse Aigner zum Treffen der Ottobrunner CSU. Da ist dann zwar eine deutlich homogenere Form eines Neujahrsempfangs zu bestaunen, aber eine sicherlich nicht minder spannende als in Baierbrunn. Natürlich sind die Floskeln, die in den Tagen vor Weihnachten und nach Silvester aus den Rathäusern, Landratsämter oder Ministerien zu hören oder auf deren Homepages zu lesen sind, Jahr für Jahr die immer gleichen. Es sind die stets liebevollen Wünsche der Gewählten an die Wähler, Verzeihung: Bürger. Herzerwärmende Weihnachts- und aufmunternde Neujahrsgrüße. Und doch lohnt es, mittlerweile genau hinzuhören - denn meist bleibt es nicht bei diesen unkonkreten Segenswünschen.

Natürlich hat sich im vergangenen Jahr ein Wandel innerhalb der Gesellschaft vollzogen, hat der Landkreis sein Gesicht verändert - und vor allem Politiker haben darauf reagieren müssen. Sie mussten die frommen Wünsche und auch Forderungen an ihre Bürger schon zu Beginn der Jahres 2015 konkretisieren, sie mussten erklären und vielfach auch um Unterstützung werben und Zustimmung bitten. Doch noch immer lautet der breite Konsens in Politik und Gesellschaft: Heißt jene, die zu uns kommen und uns und unser Umfeld verändern, willkommen. Nehmt sie in eurer Mitte auf.

An dieser Stelle darf gesagt werden, dass die Bürgermeisterinnen, Rathauschefs und der Landrat dieses Kreises in ihrer überwiegenden Mehrzahl im vergangenen Jahr die richtigen Worte gefunden haben. Sie sind immer wieder über nur fromme Floskeln hinausgegangen, haben den Menschen aufgezeigt, dass dieser Landkreis tatsächlich in der Lage ist, die Herausforderungen der Gegenwart und auch der Zukunft zu bewältigen. Sie ducken sich nicht weg und verlieren sich nicht in Ausreden. Diesen Weg müssen sie mutig weitergehen - bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Barbara Angermaier bietet sich die erste, um aufrecht voranzuschreiten. Es wäre wünschenswert, dass ihr die Ministerin Aigner ebenso offen und mit den richtigen Worten folgt.

© SZ vom 02.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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