Kreis und quer:Klein-Hollywood an Würm und Isar

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"Last Exit: Aschheim". Auf diesen Blockbuster aus dem Landkreis München dürfen sich die Kinogänger freuen. Und auf viele mehr. Die SZ enthüllt exklusiv, welche Streifen in naher Zukunft in der Filmhochburg entstehen

Von Stefan Galler

Wilde Isarauen, pittoreskes Würmtal, nagelneue Schulen, abgewirtschaftete Industriegebiete - Orte, um Filme und Fernsehserien jeden Genres zu drehen, gibt es im Landkreis München genug. Und deshalb kommen die Regisseure gern in diese Gegend, um hier zu arbeiten. Das war schon in den Siebzigerjahren so, als Kommissar Derrick mit seinen pausenlosen Ermittlungen in Grünwald dem Fernsehpublikum suggerierte, dass die schlimmsten Schurken grundsätzlich hinter hohen Villenmauern residieren. Und doch waren die meisten hierzulande produzierten Werke sehr erfolgreich, was im Falle von "Fack Ju Göthe" bestimmt nicht daran lag, dass sich Uschi Glas am Unterhachinger Lise-Meitner-Gymnasium aus einem Klassenzimmerfenster stürzte.

Für die Zukunft gibt es übrigens auch schon eine ganze Stange Film- und Serienprojekte, der SZ liegt eine geheime Liste vor, die wir nun exklusiv enthüllen. So soll ein Wirtschaftsdrama über die Kostenexplosion beim Ausbau der A 99-Anschlussstelle entstehen. Arbeitstitel: "Last Exit: Aschheim". Das Leben des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer, der mit 76 immer noch Fallschirm springt, wird in einem großen Biopic auf Zelluloid gebannt. Noch streiten die Produzenten über den Titel, in der Diskussion sind "Der wahre Birdman" und "Hunde, wollt ihr ewig springen?". Auch der Rest der Landkreis-Sozis hat das Zeug zu Leinwand-Helden, so wird die Schlacht der Drama-Queens Annette Ganssmüller-Maluche und Bela Bach um den Vorsitz als "Die Harte und die Zarte" in die Kinos kommen.

Im Landratsamt ist man so stolz auf die eigenen Konzepte, dass man zumindest den Nahverkehrsplan verfilmen möchte - als Miss Marple-Krimi. Der Name: "16 Uhr 50 ab Wächterhof". Der Schulzweckverband will gleich mit einer Serie in 29 Teilen an den Start gehen. Arbeitstitel "Game of Schools - Das Lied von Zins und Ziegel". In Aying machen sie ein Remake von "Unsere kleine Farm", und die immer wieder aufflammende Debatte um den Autobahn-Südring greift das PS-Spektakel "Auf dem Highway ist schon wieder die Hölle los" auf. In Neubiberg und Feldkirchen entsteht trashiger Tierhorror: "Invasion der Asien-Käfer". Und Garching meldet den Dreh einer techniklastigen Beziehungskomödie: "Ei aus Stahl - Atomforschung ist Männersache". Na dann: Film ab!

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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