Komödie "Kunst":Labiles Freundschaftsgefüge

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Der Kunst wird gemeinhin eine hohe Wirkungskraft attestiert: auf den Geist, auf die Seele, auf das Weltgeschehen. Und dennoch gibt es kaum etwas, über das die Meinungen so weit auseinander driften. Die zeitgenössische Dramatikerin Yasmina Reza hat dieses Phänomen in ihrer Komödie "Kunst" verarbeitet. Während Serge 200 000 Francs in ein modernes Kunstwerk investiert, zweifelt Marc daran, ob der kunstbesessene Freund nicht den Verstand verloren hat. 200 000 Francs für ein Gemälde, das einzig eine weiße Fläche zeigt - das geht einfach über Marcs Horizont. Als sich dann auch noch Yvan einschaltet und zu bedenken gibt, dass Serge mit seinem Geld schließlich machen könne, was er will, gerät die Diskussion über Kunst schließlich zu einer absurden Reflexion über das ungeahnt labile Gefüge von Männerfreundschaften. "Die Aufgabe der Kunst ist es, ein zusätzliches Licht auf das Leben zu werfen und unserem an sich doch ziemlich trübseligen Dasein ein bisschen Glanz zu verleihen", hat Yasmina Reza einmal gesagt. "Die Kunst soll den Menschen in eine Dimension versetzen, die über dem Alltag steht, sie soll ihn klüger machen. Ob der Mensch dadurch auch glücklicher wird, wage ich zu bezweifeln." An diesem Donnerstag, 9. Februar, von 20 Uhr an spielt das Tournéetheater Landgraf das mehrfach ausgezeichnete Stück im Bürgerhaus Garching am Bürgerplatz 9. Regie führt Fred Berndt. Die drei debattierenden Freunde werden dargestellt von Luc Feit, Heinrich Schafmeister und Leonard Lansink.

© SZ vom 07.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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