Komödie in Garching:Von Herzen verbunden

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Wer sich bei einem privaten Abendessen für zwei Paare verspätet, braucht gute Gründe, damit man ihm das Versäumnis verzeiht. Laurance und Pierre kommen zu spät, anderthalb Stunden. Und sie haben durchaus triftige Gründe. Es geht um ihre Beziehung. Seit 25 Jahren sind die beiden nun verheiratet, haben einiges zusammen erlebt, Gutes wie weniger Gutes, eine ganz normale Ehe mit Höhen und Tiefen. Und doch empfindet Laurence einen unaufhaltsamen Klärungsbedarf, gerade jetzt, wo man eigentlich aufbrechen sollte. Nora von Collande spielt in der Theaterproduktion "Anderthalb Stunden zu spät" der Komödie am Kurfürstendamm diese Frau, die im denkbar ungünstigsten Moment, endlich mal wieder mit ihrem Mann reden will: über sich, über ihn, über die Kinder, über all das, was war, und das, was ihnen noch bevorsteht. "Wenn man dich so hört, glaubt man, du warst dein ganzes Leben lang unglücklich", sagt Pierre (im Bild Herbert Herrmann). "Unausgefüllt", korrigiert ihn Laurence. Es geht in diesem Stück von Gérald Sibleyras und Jean Dell weniger um Schuld als um die gemeinsame Verantwortung für das Glück jedes einzelnen in einer Paarbeziehung. "Ich bin an einem Punkt, an dem ich dich mehr brauche als zuvor, und du bist nicht da", klagt Laurence. Ein Vorwurf ist das, der gleichzeitig Ausdruck der Sehnsucht ist und vielleicht sogar eine Liebeserklärung. Denn mit allem Klagen legen Pierre und Laurence ein Zeugnis darüber ab, dass sie nach 25 Jahren immer noch von Herzen miteinander verbunden sind. An diesem Donnerstag, 24. September, 20 Uhr, gastiert das Ensemble vom Kurfürstendamm mit "Anderthalb Stunden zu spät" im Bürgerhaus Garching, Bürgerplatz 9. Karten gibt es am Veranstaltungstag, 15 bis 18 Uhr, beim Kulturreferat der Stadt, Rathausplatz 3, Zimmer 0.01, ☎ Telefon: 089/320 89-138, oder per Mail an kartenvorverkauf@garching.de

© SZ vom 24.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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