Kommunalwahl 2018:Kontinuität und Erfahrung

Lesezeit: 2 min

Baierbrunn und Putzbrunn wählen ihre Bürgermeister

Von Martin Mühlfenzl, Baierbrunn/Putzbrunn

Die Putzbrunner entscheiden sich für Kontinuität und Erfahrung. Am 5. März bestätigen die Bürger bei der Bürgermeisterwahl Edwin Klostermeier mit 53 Prozent der Stimmen im Amt - der Rathauschef setzt sich gegen Eduard Boger (CSU), der auf 25,2 Prozent kommt, und Walter Hois (21,8 Prozent) von der Gemeinschaft pro Putzbrunn durch. Allerdings muss Klostermeier, der seit 2006 im Amt ist, im Vergleich zur Wahl von vor sechs Jahren deutliche Verluste hinnehmen, 2012 hatte es der Amtsinhaber noch auf 70,3 Prozent gebracht.

Edwin Klostermeier bleibt Putzbrunner Bürgermeister. (Foto: Claus Schunk)

Vor allem für Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn ist ein Ergebnis von etwas mehr als 20 Prozent ein echter Achtungserfolg - und die Strategie des Kandidaten und seiner Bewegung, Stimmung gegen den Rathauschef zu machen, ist aufgegangen. Hois warf Klostermeier immer wieder Intransparenz vor, etwa in der Finanzverwaltung. Zudem versprach er den Bürgern mehr Mitspracherechte. Das kam wohl an.

Die große Konfrontation zu Edwin Klostermeier suchte CSU-Bewerber Eduard Boger indes nicht; ohnehin arbeiten der Leiter der CSU-Kreisgeschäftsstelle und der Bürgermeister im Gemeinderat eng, geräuschlos und gut zusammen; gerade einmal etwa 25 Prozent der Stimmen dürften dennoch nicht Bogers Erwartungen entsprechen, der sich Hoffungen gemacht hatte, die Stichwahl zu erzwingen. Der Titelverteidiger zeigt sich am Wahlabend zufrieden und erleichtert: "Ich hatte schon die Hoffnung und auch den Eindruck, dass es in der ersten Runde klappen könnte", sagt Klostermeier im Foyer des Rathauses.

Einen Erdrutschsieg fährt nur eine Woche später am 12. März Wolfgang Jirschik in Baierbrunn ein. Die Wähler entscheiden sich dort zwar nicht für Kontinuität, wohl wissend, dass der 68-Jährige von der Überparteilichen Wählergruppe Baierbrunn (ÜWG) sehr wahrscheinlich nur zwei Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl im Frühjahr 2020 amtieren wird. Sie wählen aber Jirschiks Erfahrung.

Dass die Baierbrunner in diesem Jahr an die Urnen gerufen wurden, haben sie Barbara Angermaier zu verdanken, die 2014 als einzige Kandidatin zur Rathauschefin gewählt worden war und diesen - noch - ehrenamtlichen Job im November 2017 überraschend hinschmiss.

Mit Felix Maiwald von der CSU und Peter Tilmann von den Grünen haben sich bei der Wahl in diesem März aber bereits zwei mögliche Nachfolger für Wolfgang Jirschik in Stellung gebracht, gleichwohl sie diesmal chancenlos waren. Maiwald erreicht 18,7 Prozent, Tilmann kommt auf 13,4 Prozent.

Wolfgang Jirschick kommentiert seine Wahl - die Amtsgeschäfte führte er schon seit dem Tag von Barbara Angermaiers Rücktritt - trocken: "Jetzt ist der Alte Bürgermeister. Jetzt habt's den Dreck im Schachterl."

© SZ vom 27.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: