Kommentar:Von Erneuerung keine Spur

Die Kreis-FDP wird von altgedienten Alphatieren geführt, die den zuletzt desaströsen Kurs seit Jahren mitzuverantworten haben

Von Martin Mühlfenzl

Der Vorgänger tritt gegen seinen Nachfolger an. Diese Wahl hatten die Liberalen, als es am Freitagabend darum ging, ob Rochus Kammer oder Ralph Peter Rauchfuss den Kreisverband führen soll. Wenn aber zwei Männer der Vergangenheit eine Partei in die Zukunft führen wollen, ist das keine echte Wahl, sondern der Abgesang auf die Kraft der Erneuerung.

Es wäre bitterböse zu behaupten, die FDP bestünde nur aus alten Männern. Das ist beileibe nicht der Fall. Wohl aber wird sie von altgedienten Alphatieren geführt, die den zuletzt desaströsen Kurs seit Jahren mitzuverantworten haben. Neben Rauchfuss und Kammer geben in der FDP die ehemaligen und dem eigenen Anspruchsdenken bald wieder künftigen Parlamentarier Jimmy Schulz und Tobias Thalhammer sowie Kreisrat Jörg Scholler den Ton an. So viel zur Vielfalt in einer Partei, die im Kreis einst eine große Nummer war, heute aber - wenn überhaupt - nur als Riege gut situierter Bürger wahrgenommen wird. Als Wohlstandspartei ohne Profil.

Dieses müsste die FDP aus sich heraus entwickeln. Zu einer Wahl hätten Alternativen wie die junge Kreisrätin Sandra Wagner aus Kirchheim oder die aufstrebenden Gemeinderäte Alexander Betz aus Grünwald und Gerald Kunzmann aus Ottobrunn gehört. Bisher verhindern die Altgedienten, dass sich die FDP auffrischt und damit auch wieder wählbar wird.

© SZ vom 04.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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