Kommentar:Politiker, hört die Signale!

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Der Landkreis sollte den Hilferuf aus den Gymnasien im südöstlichen Landkreis ernst nehmen und rasch eine weitere Schule auf en Weg bringen

Von Martin Mühlfenzl

Wir sind voll. Diese Botschaft senden die Direktoren der Gymnasien in Neubiberg, Ottobrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Doch was klingt wie der Hilfeschrei überforderter und frustrierter Schulleiter, ist schlicht ein sehr sachlicher Appell zur rechten Zeit: Der Landkreis und seine Kommunen müssen sich noch intensiver Gedanken machen, wie sie den bereits bestehenden Schulen angesichts der weiter wachsenden Zahl an Schülern, die auf die Gymnasien drängen, helfen können. Klar ist: Es wird nur mit neuen Schulen gehen. Und es muss schnell gehen.

Dass der Appell ausgerechnet aus den Schulen selbst kommt, ist bemerkenswert. Direktoren sind - wenn es um politische Forderungen geht - meist sehr zurückhaltend. Ihr Signal hat daher ungeheures Gewicht. Der Landkreis selbst hat ja im vergangenen Jahrzehnt eine Schulbauoffensive für Neubauten samt Modernisierung der bestehenden Schulen gestartet, die ihresgleichen sucht. Vor allem im Vergleich mit der Landeshauptstadt. Das Gymnasium in Neubiberg etwa wurde generalsaniert, das in Ottobrunn zum Teil neu aufgebaut und die Schule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt es ohnehin erst seit dem Schuljahr 2013/14. Drei hochmoderne Schulen mit enormer Anziehungskraft. Drei Gymnasien, die den Ansturm in ihrem großen Einzugsgebiet aber bald nicht mehr werden bewältigen können.

Die Kreispolitiker setzen bisher vor allem darauf, dass die An- und Neubauten rund um das Gebiet des Zweckverbands im Südosten - etwa in Aschheim, Haar, Feldkirchen und Sauerlach - die nötige Entlastung für die Schulen in Ottobrunn, Neubiberg und Höhenkirchen bringen werden. Der Landkreis sollte aber zwingend ein viertes Gymnasium im Zweckverband als sinnvollste Lösung in den Fokus nehmen. Und zwar im Sinne der drei Direktoren: schnell und rechtzeitig.

© SZ vom 16.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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