Kommentar:Kooperation statt Konfrontation

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Der Bahnhofswald auf der Gemeindegrenze zwischen Neubiberg und Ottobrunn ist eine der letzten verbliebenen Rückzugsorte inmitten einer urbaner werdenden Region, den es zu erhalten gilt

Von Martin Mühlfenzl

Einer grüne Lunge gleich liegt der Bahnhofswald auf der Gemeindegrenze zwischen Neubiberg und Ottobrunn, umgeben von dichter Wohnbebauung. Eine der letzten verbliebenen Rückzugsorte inmitten einer immer urbaner werdenden Region, den es zu erhalten und zu pflegen gilt. Diese Aufgabe hat seit Jahrzehnten der Landschaftspflegeverband München-Land übernommen. Auch dort, wo man es kaum vermuten möchte: mitten in dicht bebauten Ortschaften. Die Mitglieder des seit 25 Jahren bestehenden Verein leisten sehr geräuschlos - und noch dazu preisgünstig - einen ungeheuren Beitrag zum Erhalt der Landschaft und damit auch der Lebensqualität im Landkreis München.

Besonders eng ist der Landschaftspflegeverband mit den Landwirten des Landkreises verbunden. Diese Symbiose aus Sachkundigen wie Biologen und den Experten auf den Feldern und Höfen ist einzigartig - und vorbildlich, wenn es um sehr konkreten Natur- und Umweltschutz geht. Und diese Zusammenarbeit wird in Zukunft noch wichtiger. Mit dem Klimawandel werden sich gleichermaßen Landschaft und Landwirtschaft verändern. Steigende Temperaturen, längere Dürrephasen, heftigere Unwetter - die Vorboten dieses Wandels sind längst sicht- und spürbar und werden zwingend ein Umdenken zur Folge haben müssen. Monokulturen aus Mais oder gar Soja werden keine Zukunft mehr haben; die Landwirte werden sich den neuen Gegebenheiten anpassen und dabei auf Vielfalt auf den Feldern und in den Ställen setzen müssen.

Landschaftspflegeverband und Landwirte sollten in Zukunft noch enger zusammenarbeiten und Ideen entwickeln, wie die Landschaft der Zukunft auszusehen hat - auf den Feldern, am Rande der Äcker und natürlich auch in den Städten und Gemeinden. Der Landkreis wird immer weiter wachsen, der Flächenfraß ist auch hier in der Region nahezu tagtäglich mit dem bloßen Auge zu erkennen. Das ungleiche Paar aus Landwirten und Landschaftspflegern kann dieser Entwickelung mit seinem Know-how und Material aber etwas entgegensetzen.

© SZ vom 28.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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