Obike, Nextbike, MVG-Radl, Call a Bike. Was kommt da noch alles? Vielleicht Ottobike für den östlichen Landkreis München? Das Uforadl oder Isar-Velo? In der Landeshauptstadt gibt es nicht den einen Anbieter, der es möglich macht, schnell und unkompliziert kurze Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Vielfalt - die im Farbenspiel der gelben, silber-blauen und roten Räder in München sichtbar ist - wäre für den Landkreis jedoch eine Katastrophe.
Wenn es schon in der Stadt nicht gelingt, die Räder einzusammeln und an allen wichtigen, zentralen Orten Stationen einzurichten, sondern sich die irgendwo ausgeliehenen und woanders abgestellten Räder kreuz und quer auf Bürgersteigen, in Grünflächen und auf Böschungen stapeln, wie sollen mehrere, parallel laufende Systeme dann auf dem Land funktionieren, wo die Wege weiter sind und die Zahl der Nutzer geringer? Um Stadt und Land eng miteinander zu verknüpfen, braucht es ein einheitliches System. Das Obike kann es sicher nicht sein. Die gelb-schwarzen Velos des Anbieters aus Singapur haben schon in München ein Akzeptanzproblem. Auch das Verleihsystem der Deutschen Bahn, Call a Bike, eignet sich nicht - es fehlen die Stationen an den S- und U-Bahnstationen.
Der Landkreis hat es sich richtigerweise zum Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle beim Ausbau des Radverkehrs zu übernehmen. Und er will dafür das nötige Geld in die Hand nehmen: für Radschnellwege in die Stadt - und mittlerweile immer öfter aus der Stadt heraus - und für klassische Radwege als schnelle und unkomplizierte Verbindungen zwischen Nachbarorten. Was noch fehlt, ist ein simples System, um mal eben aufs Rad steigen zu können und etwa von Brunnthal zur S-Bahn zu kommen. Oder von Aschheim zur U-Bahn. Die Zukunft gehört daher trotz höherer Tarife den blau-silbernen MVG-Rädern.