Kommentar:Die Schlangengrube ist ausgetrocknet

Florian Schardt hat zielstrebig und mit ruhiger Hand in der Kreis-SPD aufgeräumt und seine Position gefestigt

Von Lars Brunckhorst

Die Zeit der Hennenkämpfe in der SPD München-Land ist vorbei. Gut zwei Jahre, nachdem Florian Schardt die Führung des zerstrittenen und erfolglosen Kreisverbands übernommen hat, sind die Frauen, die ihn mehr im Schlechten wie im Guten geprägt haben, Geschichte: die einstige Hoffnungsträgerin und Kurzzeit-Bundestagsabgeordnete Bela Bach im selbst eingebrockten Abseits, die Immer-irgendwie-da-Parteifunktionärin Natascha Kohnen gescheitert und frustriert, die Dauerkandidatin für alles und nichts Annette Ganssmüller-Maluche als Grüß-Gott-Stellvertreterin des Landrats auf dem Abstellgleis.

Mochten manche noch geglaubt haben, sie könnten den anfangs unerfahrenen, kaum vernetzten neuen Kreisvorsitzenden kontrollieren, indem sie ihn mit ihren Ämtern und Posten einhegten, so stellt sich die Lage nach dessen erster Amtszeit genau andersherum dar: Nachdem er die alte Riege zunächst noch artig um sich herum gruppiert hatte, nutzte der Vorsitzende die Zeit, sie zielstrebig und mit ruhiger Hand auszumanövrieren. In fast rekordverdächtiger Zeit ist es Schardt nicht nur gelungen, die Schlangengrube, zu der die SPD im Landkreis geworden war, auszutrocknen; mit frischen Leuten wie Korbinian Rüger und Ramona Greiner hat er sich loyale Leute an die Seite geholt, die seinen Kurs mittragen. Dieser besteht darin, die SPD im Landkreis wieder zu einer ernst zu nehmenden Kraft zu machen, in der es nicht vorrangig um Posten und Karrieren geht.

© SZ vom 29.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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