Kommentar:Die Frau mit der größeren Chance

Die SPD im Norden tritt mit Annette Ganssmüller-Maluche als Landtagsabgeordnete an. Und wer sie in den vergangenen drei Jahren bei ihrem Job als stellvertretende Landrätin beobachtet hat, muss feststellen: Das kriegt sie hin

Von Iris Hilberth

Es ist nicht einfach, jemanden als Kandidaten für ein politisches Amt zu gewinnen. So sollen einige in der SPD als Nachfolger für den bisherigen Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer eigentlich nach einem Mann Ausschau gehalten haben, der im nördlichen Landkreis nach 40 Jahren dessen Erbe antreten möge - zumal Natascha Kohnen im Süden als gesetzt galt. Doch alle potenziellen Kandidaten winkten ab. Nur die Frauen trauten sich. So tritt die SPD also im Norden mit Annette Ganssmüller-Maluche an. Und wer sie in den vergangenen drei Jahren bei ihrem Job als stellvertretende Landrätin beobachtet hat, muss Natascha Kohnen recht geben: Das kriegt sie hin.

Ganssmüller-Maluche hat an politischem Profil gewonnen. Dass sie damals Christoph Göbel im Landrats-Wahlkampf unterlag, hat ihrem Ansehen in der Partei nicht geschadet. Im Gegenteil: Viele hatten ihr ein solch passables Ergebnis nicht zugetraut. Der Wahlkampf und die Termine als stellvertretende Landrätin haben die Journalistin aus Ismaning im Landkreis bekannt gemacht, auch im Süden können die Menschen inzwischen etwas mit ihrem Namen anfangen. Im Norden kennt man sie sowieso. Auch wenn Ingrid Lenz-Aktaş vielleicht mehr politisches Detailwissen mitbringt, waren die Delegierten sicher gut beraten, die bekanntere Kreispolitikerin ins Rennen zu schicken.

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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