Man hat das Gefühl, unser Alltag wird immer noch hektischer: Jeder hetzt von Termin zu Termin, da ist es auch kein Wunder, wenn die Tachonadel dann und wann höher steht, als die Polizei es an der ein oder anderen Stelle erlaubt. Und seien wir ehrlich: Die meisten von uns lassen das Fahrzeug gerne mal ein paar Stundenkilometer zu schnell rollen, um ein paar Sekunden hie und da einzusparen. Dass man dafür im Fall einer Kontrolle je nach Grad der Übertretung ein kleineres oder mittleres Bußgeld zu berappen hat, nehmen viele billigend in Kauf.
Im Landkreis haben nun mehr und mehr Kommunen das Bedürfnis, aktiv gegen diejenigen vorgehen zu müssen, die sich nicht nur ein paar Kilometer pro Stunde über der Höchstgeschwindigkeit bewegen, sondern rücksichtslos aufs Gaspedal drücken, egal woran sie gerade vorbeifahren. Nach Neubiberg, Sauerlach und Aying ist Hohenbrunn nun die vierte Landkreisgemeinde, die auf die Dienste des Zweckverbandes Kommunale Verkehrssicherheit Oberland vertraut und regelmäßig Radarkontrollen vornehmen lässt. Und zwar vor allem vor Schulen, Spielplätzen und an den Ortseingängen, wo viele Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit ankommen und aus Bequemlichkeit oder mangelnder Aufmerksamkeit nicht herunterbremsen.
Mancher mag da die Klage über moderne Wegelagerei anstimmen. Dabei ist der Einsatz von Blitzern an gefährlichen Stellen nicht nur nachvollziehbar, sondern absolut notwendig. Wer etwa die morgendliche Hektik vor Kindergärten und Schulen Tag für Tag erlebt, dem steht das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben, wenn wieder einmal ein SUV mit 60 Sachen über den Zebrastreifen donnert. Solche Raser spielen mit dem Leben von Kindern - die Realität zeigt, dass das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand scharfe Kontrollen nicht ersetzen kann.