Kommentar:Alles spricht für ein Gymnasium

Oberschleißheim sollte es schlauer anstellen als Sauerlach und die Vorbereitungen rechtzeitig treffen

Von Martin Mühlfenzl

Die urplötzlich ausgebrochene Debatte, ob sich Oberschleißheim möglicherweise irgendwann einmal als Standort für ein Gymnasium bewerben soll, können sich die Gemeinderäte sparen. Es spricht alles dafür, dass die 12 000-Einwohner-Kommune über kurz oder lang ein Gymnasium bekommen wird: der Zuzug in den Landkreis, die anhaltend hohe Popularität der Gymnasien, die Versäumnisse beim Bau weiterführender Schulen in der Landeshauptstadt. Das Gymnasium wird kommen.

Hinzu kommt der erklärte Wille der Kreispolitik, den Landkreis als Top-Schulstandort weiter auszubauen. Die Kommunen, die bisher weder eine Realschule noch ein Gymnasium haben, müssen auf die anhaltende Schulbauoffensive vorbereitet sein. Sauerlach, das den klaren Wunsch geäußert hatte, Standort für eine Realschule zu werden, war dies nicht: Gemeinderat und Rathausverwaltung hatten es verschlafen, sich um ein geeignetes Grundstück zu kümmern, das die jeweilige Kommune bei der Vergabe weiterführender Schulen einbringen muss. Den Zuschlag für die nächste Bildungseinrichtung im südlichen Landkreis erhielt der Konkurrent Oberhaching, der alle Vorgaben detailversessen erfüllt hatte. Aber für Sauerlach wird sich wieder eine neue Chance auftun; sehr wahrscheinlich für ein Gymnasium.

In den kommenden Jahren - wahrscheinlich schneller als mancher denkt - werden zu den 16 bestehenden und beschlossenen Gymnasien weitere hinzukommen. Ein Blick auf die Schul-Landkarte zeigt, dass Feldkirchen und Oberschleißheim, die bisher als einzige Kommunen im Norden noch kein Gymnasium besitzen, sehr schnell in den Fokus der Schulbauoffensive geraten werden - ob sie wollen oder nicht. Sie sollten aber wollen, jetzt in die Planungen einsteigen und sich um ein Grundstück kümmern.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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