Finanzen:Kirchheim hat Nachholbedarf

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Kämmerin rechnet mit Kreditaufnahme für 2017

Von Verena Fücker, Kirchheim

Der Finanzausschuss hat über den Gemeindehaushalt 2016 beraten. Der Verwaltungshaushalt 2016 sieht in diesem ersten Entwurf ähnlich wie 2015 recht positiv aus. Es wird mit Gesamteinnahmen in Höhe von gut 35,4 Millionen Euro gerechnet, 2,9 Millionen Euro davon werden aus dem Vermögenshaushalt der Gemeinde Kirchheim zugeführt. Die Gesamtausgaben im Verwaltungshaushalt werden für 2016 auf zirka 32,3 Millionen Euro geschätzt. Damit werden neben einem ganzen Kostenkatalog beispielsweise die Verwaltungsmitarbeiter, Schulen und Betreuungsangebote für Kinder, Ältere und Pflegebedürftige finanziert. Um weitere Kosten einzusparen, kündigte Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) an, alle freiwilligen Leistungen der Gemeinde pauschal um zehn Prozent zu kürzen. Davon betroffen sind beispielsweise das Kulturangebot, soziale Einrichtungen oder die Wirtschaftsförderung.

Weniger rosig sieht allerdings die Situation im Vermögenshaushalt aus. Damit der auch 2016 ausgeglichen sein kann, wird es nötig sein, circa 13,2 Millionen Euro aus den allgemeinen Rücklagen zu entnehmen. Der Hauptgrund dafür ist ein Investitionsstau, der sich jetzt bemerkbar macht. So muss die Gemeinde dringend in die Sanierung der Schulen und Kindergärten sowie in die Fortführung des Lärmschutzwalls an der Autobahn A99 investieren. Allein diese Projekte werden im kommenden Jahr 6,1 Millionen Euro kosten.

Auch in den folgenden Jahren kommen große Investitionen auf die Gemeinde zu. Wie bereits 2014 angekündigt, musste Kämmerin Christine Brunner-Ernst deswegen erklären: "Ab 2017 kommen wir um eine Kreditaufnahme nicht mehr herum." In den Jahren 2017 und 2018 muss die Gemeinde nach jetzigem Haushalts- und Investitionsplan Kredite in Höhe von insgesamt 11,4 Millionen Euro aufnehmen. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, einzelne Investitionen zeitlich zu verschieben, um doch noch eine ausgeglichene Finanzplanung oder eine geringere Kreditaufnahme zu erreichen.

Der Finanzausschuss gab allerdings noch Prüfungen zu zahlreichen Kostenstellen in Auftrag, Empfehlungen wurden noch nicht ausgesprochen. Der Haushalt soll Anfang des kommenden Jahres bei der Klausurtagung der Gemeinderäte beraten werden.

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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