Kommentar:Sprecht ihre Sprache

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Die Gestaltung der Zukunft darf nicht nur den Älteren überlassen werden

Von Martin Mühlfenzl

Die großen Parteien im Landkreis haben den Generationswechsel an de Spitze vollzogen - die einen etwas geräuschvoller als die anderen. Geklappt hat es aber sowohl bei der SPD, die nun von der 24-jährigen Bela Bach geführt wird, wie auch bei der CSU, deren Geschicke der 41-jährige Bundestagsabgeordnete Florian Hahn führt. Beide Personalien senden ein eindeutiges Signal aus: Die Parteien wollen mit jungem, frischem Personal die Zukunft anpacken. Jetzt liegt es an Bach und Hahn, ihre Ämter mit Leben zu füllen, um das noch wichtigere Zeichen zu setzen: Ihr könnt in der Politik etwas bewegen!

Ihr, das sind die Jungen, die politisch interessiert sind, aber den Sinn und Zweck eines Engagements auf kommunaler Ebene noch nicht erkannt haben. Ja, Stadtrats- und Gemeinderatssitzungen können ermüdend sein. Der Reiz von Infoständen vor Supermärkten hält sich in Grenzen. Die Anerkennung für die Arbeit im Gremium ebenso. Dennoch springen viele junge Bürger über ihren Schatten und übernehmen in ihrer Gemeinde, ihrer Stadt Verantwortung - und das ist auch das Argument, das die meisten anbringen: Sie wollen ihrem Ort etwas zurückgeben. Ihre eigenen Wurzeln liegen tief - das gibt ihnen das Gefühl, selbst etwas bewegen zu wollen. Die Gestaltung der Zukunft darf nicht nur den Älteren überlassen werden.

Die Wechsel an der Spitze der Kreisverbände von CSU und SPD sind ein Signal - aber nicht mehr. Lautstark müssen die beiden Vorsitzenden Bach und Hahn in den Kommunen des Landkreises für ihre Ideen werben. Sie sind die neuen Gesichter des kommunalen Engagements - und keine reinen Parteisoldaten. Und: Sie beherrschen die Sprache der Jugend. Sie müssen sie nur wieder anwenden. Dann werden noch mehr junge Menschen im Landkreis über ihren Schatten springen.

© SZ vom 02.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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