Roman-Adaption:Vermeintliche Schwäche

Foto: Engelbert Jost (Foto: N/A)

Mancher mag sich wundern, wie stark Kinderlosigkeit auch heute noch am weiblichen Selbstverständnis moderner Frauen nagt. Mögen sie auch noch so erfolgreich sein, so erleben sich viele ohne Kind nur als halbe Frauen. Abgesehen davon, dass Kinder mittlerweile zum Erfolg dazu gehören. Zwischen Selbstanspruch, sozialem Druck und psychischer Ausweglosigkeit sind sie zu allerlei Maßnahmen bereit: Hormonkur, künstliche Befruchtung und der zermürbende Austausch der eigenen Sehnsüchte mit anderen Betroffenen im Netz. Carla, Protagonistin in dem Stück "Die Defekte" nach dem Roman der italienischen Autorin Eleonora Mazzoni, ist so eine Frau, die sich schließlich die Frage stellen muss, ob und wie sie eine vermeintliche Schwäche in Stärke verwandeln kann. Das Ensemble "Lichtbühne" hat "Die Defekte" mit Doris Gruner in der Rolle der Carla als bissig-ironische Gegenwartsanalyse inszeniert. Musikalisch begleitet wird das Spiel von der Singer-Songwriterin Carolin Schiebel. Am morgigen Mittwoch, 20 Uhr, wird "Die Defekte" Open Air im Innenhof des Kallmann-Museums, Schloßstraße 3b, in Ismaning gespielt. Kartenreservierungen sind möglich unter ☎ 089/961 29 48 oder info@kallmann-museum.de

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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