Humusaufbau:Vorbild Steiermark

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Freie Wähler wollen Exkursion in die Ökoregion Kaindorf organisieren

Von Stefan Galler, Landkreis

Die prekäre Situation des Planeten bringt die Menschen auf viele neue Ideen, wie man dem Klimawandel entgegenwirken und zur Rettung des globalen Ökosystems beitragen kann. In der Region Kaindorf bei Graz in der Steiermark wurde beispielsweise ein Konzept erarbeitet, das nun womöglich dem Landkreis München als Vorbild dienen könnte. Zumindest wenn es nach dem Willen der Kreistagsfraktion der Freien Wähler geht: Diese nämlich hat den Antrag gestellt, dass die Landkreisverwaltung eine Exkursion des Kreistages dorthin organisieren möge, um die dortigen Maßnahmen gegen Kohlendioxid-Emissionen kennenzulernen. Ersatzweise, so der FW-Vorschlag, solle zumindest ein Vortrag im Umweltausschuss des Kreistags darüber informieren.

Die Ökoregion Kaindorf ist ein vereinsrechtlicher Zusammenschluss von engagierten Bürgern aus sieben Gemeinden, die gemeinsam einen ökologischen und nachhaltigen Weg beschreiten wollen. Hierbei geht es vor allem darum, eine ökologische Kreislaufwirtschaft zu betreiben und sich weitestgehend mit erneuerbarer Energie zu versorgen.

Ein Schwerpunkt der Maßnahmen in der steirischen Region ist der Humusaufbau mit dem Ziel, Kohlendioxid im Boden zu binden, um bei der Landwirtschaft in Richtung CO₂-Neutralität zu gelangen. Darüber hinaus wurde dort ein eigenes System für den regionalen und freiwilligen Handel mit CO₂-Zertifikaten entwickelt. Die Ökoregion Kaindorf bezahlt Landwirten für nachweislich gebundenes Kohlendioxid im Rahmen des Humusaufbau-Projekts ein Erfolgshonorar. Unternehmen aus der Region wiederum kaufen freiwillig die im Humus gebundenen CO₂-Mengen und kompensieren dadurch ihren nicht vermeidbaren Kohlendioxid-Ausstoß.

"Wir möchten Landwirten, Unternehmen und Privatpersonen mit dem Humusaufbau-Projekt und dem Humus-Zertifikathandel die Möglichkeit zum aktiven Umwelt- und Klimaschutz anbieten können, sowie die freiwillige Kompensation von nicht vermeidbaren CO₂-Emissionen", heißt es in der schriftlichen Begründung des unter anderem von Landrat-Stellvertreter Otto Bußjäger und dem Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Florian Ernstberger unterzeichneten aktuellen Vorstoß der Freien Wähler.

© SZ vom 06.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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