Hilfsangebote :Ein bunter Strauß zum Thema Demenz

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Der Landkreis unterstützt neun Kommunen in einem Modellprojekt, das wegen des Erfolgs verlängert werden soll

Die Menschen werden zunehmend älter und damit steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken. Der Landkreis München hat darauf reagiert und unter anderem das Modellprojekt "demenzfreundliche Kommune" auf den Weg gebracht. Neun Kommunen beteiligen sich momentan, sie werden mit jeweils 4500 Euro vom Landkreis unterstützt. Nun soll das ursprünglich auf zwei Jahre beschränkte Projekt fortgeschrieben werden. Ziel bleibt es, das Thema aus der Tabuzone zu holen und die Menschen dafür zu sensibilisieren, demenzkranken Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, Beratung anzubieten für Betroffene und Angehörige, Schulung von Helfern und vieles mehr.

2016 hatte der Kreistag beschlossen, das Modellprojekt "demenzfreundliche Kommune" für vier Gemeinden auszulegen. Nachdem jedoch viele Kommunen ihr Interesse bekundet hatten, wurde das Projekt erweitert. Neun Kommunen haben mitgemacht und dabei unterschiedliche Dinge initiiert. So haben etwa Gemeinden wie Aschheim, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Unterhaching eigene Stellen geschaffen, um die Maßnahmen zu initiieren, zu koordinieren und die Angebote zu vernetzen. In allen teilnehmenden Gemeinden sind Arbeitskreise entstanden und es wurden Flyer gedruckt, in denen das Hilfsangebot für Betroffene und Angehörige aufgelistet wird. Zudem fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit zu informieren. In Kirchheim beispielsweise gab es einen Aktionstag mit Beratungsangeboten und Demenzparcours sowie einem Filmabend, in Oberhaching wurde ein Workshop für Ehrenamtliche veranstaltet, in Pullach gab es gemeinsame Projekte mit der Volkshochschule, der Bibliothek und der Diakonie. Vielerorts haben sich Betreuungsgruppen gebildet wie in Unterföhring oder Herbstwindgruppen treffen sich regelmäßig wie in Taufkirchen. In Oberhaching wurde eine ambulant betreute Wohngemeinschaft eröffnet, ein Wunsch, der in Oberschleißheim noch ganz oben auf der Liste der geplanten Maßnahmen steht. Es werden überall Sprechstunden angeboten und vielerorts gibt es auch Fahrdienste, die Senioren zur Verfügung stehen. In einer Pressemitteilung würdigt das Landratsamt das Engagement der Gemeinden und ihrer Bürger: "Sie entwickelten in den vergangenen zwei Jahren mit viel Herzblut, jeder Menge Kreativität und großem Fachwissen einen bunten Strauß an Maßnahmen, um Betroffene und Angehörige gleichermaßen persönlich wie individuell zu unterstützen". Die Resonanz in den Gemeinden war sehr groß und zeigt, dass dieses Thema in der Gesellschaft wahrgenommen wird.

Das Modellprojekt soll 2019 erneut ausgeschrieben werden. Mittelfristig sei es das Ziel, alle 29 Kommunen zu gewinnen "und so den Weg für den demenzfreundlichen Landkreis zu ebnen".

© SZ vom 31.12.2018 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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