Haushalt:Willkommener Ausreißer

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Baierbrunns Kämmerin freut sich über hohe Steuereinnahmen

Von Udo Watter

Baierbrunn - Das Isartal südlich von München ist das, was man auf gut Bairisch "eine geldige Gegend" nennen würde. Die Zahl der Einkommensmillionäre, Villen und dicken Autos ist in Grünwald oder Pullach bekanntlich sehr beeindruckend. Was die SUV-Dichte angeht, dürfte Baierbrunn mit den Nachbarn sogar mithalten können, die kommunalen finanziellen Möglichkeiten sind aber im Verhältnis deutlich eingeschränkter.

Gerade im Hinblick auf den geplanten Neubau der Grundschule muss die kleine Gemeinde den Gürtel eng schnallen, dieses Projekt und andere anstehende Investitionen sind - aufgrund suboptimaler Gewerbesteuereinnahmen und einer hohen Kreisumlage nur mit Geld aus der Rücklage finanzierbar.

Immerhin ist die im Moment relativ gut bestückt, was an einem außergewöhnlichen Haushaltsjahr 2017 liegt. Kämmerin Vanessa Schlesies präsentierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Jahresrechnung 2017; demnach beliefen sich die allgemeine Rücklagen am Ende des vergangenen Jahres auf etwa 13,1 Millionen Euro, gut 3,5 Millionen Euro mehr als im Dezember 2016. Grund waren Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, die sich so allerdings nicht wiederholen werden, da sie einem Unternehmensverkauf geschuldet waren. Und generell bewegen sich die Gewerbesteuereinnahmen weiterhin auf einem eher niedrigen Niveau.

Was die Nachbewilligung von Haushaltsmitteln 2017 betrifft, gab es keine außerplanmäßigen Ausgaben, aber diverse überplanmäßige: Unter anderem fiel wegen der höheren Gewerbesteuereinnahmen auch eine deutlich höhere Gewerbesteuerumlage an, die Differenz zum ursprünglichen Haushaltsplan betrug 1, 2 Millionen Euro. Kleinere Differenzen gab es auch bei der Kindertagespflege da mehr Kinder von der Nachbarschaftshilfe Grünwald betreut wurden als kalkuliert, und bei der Unterstützung Bedürftiger - in beiden Fällen betrugen die Ausgaben jeweils etwa 8000 Euro mehr. Die überplanmäßigen Ausgaben wurden vom Gemeinderat nachträglich einstimmig bewilligt.

© SZ vom 07.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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