Die Finanzlage des Landkreises entwickelt sich deutlich positiver, als noch zu Beginn des Jahres angenommen. Für das laufende Haushaltsjahr beziffert Kreiskämmerer Markus Kasper das vorhandene Investitionsvolumen des Landkreises auf 22 Millionen Euro, die Rücklagen des Landkreises könnten bis Ende des Jahres auf 36 Millionen Euro anwachsen. "Wir liegen nach wie vor über Plan", sagte Kasper in der Sitzung des Finanzausschusses am Mittwoch. Allerdings mahnte der Kämmerer die Kreisräte auch zur Zurückhaltung: "Es kommen im nächsten Jahr gewaltige Aufgaben auf uns zu."
Mit dieser Warnung zielt der Kämmerer insbesondere auf die bevorstehende Rückzahlung von etwa 70 Millionen Euro an die Kommunen und Schulzweckverbände ab, die der Landkreis aufgrund der Umstellung der Finanzierung weiterführender Schulen wird leisten müssen. "Die Rücklagen und die positive Entwicklung sind angesichts dieser Kosten aber mehr als nur ein Lichtblick", befand CSU-Kreisrat Helmut Horst. Der Landkreis wird von 2019 an allerdings auch deutlich mehr Geld in die Finanzierung der ambulanten Pflege stecken müssen. Bisher organisierte der Landkreis diese in Eigenregie und nahm dafür jährlich etwa zwei Millionen Euro in die Hand; von kommendem Jahr an wird dieser Bereich beim Bezirk Oberbayern zentralisiert und von den Landkreisen per Umlage finanziert. Für den Landkreis München hat dies zur Folge, dass sein Anteil an der ambulanten Pflege auf nahezu zwölf Millionen Euro explodieren wird.
Als weiteren Kostenfaktor hat Landrat Christoph Göbel (CSU) die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums ausgemacht, die zahlreiche Erweiterungen bestehender Schulen und Neubauten zur Folge haben wird. "All diese Maßnahmen müssen bis 2025 abgeschlossen sein", sagte Göbel im Ausschuss. "Wir werden viel Geld in die Hand nehmen und zeitgleich unsere Kommunen stärken müssen."