Adventstürchen:Mit der Gondel ins Büro

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Bürgermeisterin Gabriele Müller könnte sich gut vorstellen, eine Seilbahn in der Gemeinde zu haben. (Foto: Angelika Bardehle)

Gabriele Müller wünscht sich für die Haarer eine weite Aussicht

Wer in der Gemeinde Haar längere Zeit unterwegs ist, der erlebt Momente, in denen er einen geheimen Plan hinter den Dingen zu entdecken meint. Wie gut passt es doch ins Bild, dass sich die Haarer gerade die Gemeinde Ahrntal in Südtirol als einzige Partnergemeinde angelacht haben. Ein Ort, der umgeben ist von Dreitausendern, auf die man hochwandern oder hochkraxeln kann, um von dort weit über den Dingen stehend den Blick schweifen zu lassen. Das Bestreben, die Niederungen des Tagesgeschäfts zu überwinden, sich zwischendurch mal abzuheben und Visionäres zu denken, hat das Rathaus in Haar unter Bürgermeister Helmut Dworzak geprägt. Seine Nachfolgerin Gabriele Müller steht ihm da in nichts nach. Und so passt es, dass sie ihrer Gemeinde gerne etwas schenken würde, was man sonst nur im hochalpinen Ahrntal antreffen wird.

Gabriele Müller würde gerne, wenn der Fantasie keine Grenzen gesetzt wären, eine Seilbahn vom Bahnhof hoch zum Büroturm an der Münchner Straße verkehren lassen. Von der Gondel aus könnten dann die Haarer zum einen natürlich sehen, wie schön ihre Gemeinde ist. Sie würden über St. Konrad hinwegschweben und ganz nebenbei mitkriegen, wie wohltuend und hilfreich es sein kann, über den Kirchturm hinauszublicken. Der Horizont würde "ganz weit", sagt Bürgermeisterin Müller. Und natürlich schwingt bei solchen Wünschen und Gedanken auch nach, dass die Gemeinde vor gerade einmal einem Jahr einen bitteren - und manche würden sicher sagen für Haar untypisch engstirnigen - Kampf um eine Höhenbegrenzung für Gebäude geführt hat.

Auch wenn sich die Gegner des 46 Meter hohen Wohnturms damals mangels Zuspruch nicht durchsetzten. Sie verhinderten indirekt, dass nahe dem Büroturm ein zweiter Turm fürs Wohnen hochwachsen wird. Die Pläne sind zu den Akten gelegt, Studenten haben mittlerweile Ideen entwickelt für eine Bebauung des besagten Grundstücks. Ein Hochhaus aber hat sich keiner getraut zu zeichnen. Dabei war "die Planung gut", sagt Müller.

© SZ vom 10.12.2015 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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