Grünwald, Haar, Unterhaching:Baukünstler am Werk

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Wohnraum ist knapp. Das weiß inzwischen jedes Kind. In solch einer schwierigen Situation ist Kreativität gefragt, beweisen Nachwuchsarchitekten aus Unterhaching, Haar und Grünwald. Das überzeugt auch Experten

Von Irmengard Gnau

Manchmal muss man "out of the box" denken und ganz Neues wagen, um Lösungen zu finden. In Unterhaching, Grünwald und Haar haben sich in der vergangenen Woche Hunderte junge Baumeister diesen Gedanken zu Herzen genommen. Heraus gekommen sind Hüttendörfer, die vor Einfallsreichtum nur so strotzen. Ob die hier gezeigten Ideen Inspiration für die Zukunftsarchitektur sein können? Das Büro Felix+Jonas Architekten aus München hat die Hütten für die SZ mit einem Augenzwinkern begutachtet. Die Architekten sind zurzeit an der Planung des Förderzentrums Unterhaching und der Rupert-Egenberger-Schule in Unterschleißheim beteiligt.

Das Terrassenhaus in Grünwald erinnert die Experten an Frank Lloyd Wrights "Falling Water", nur ohne Wasser. Es setze sich "mutig über die geltenden Normen hinweg: Die Baumeister verzichten zugunsten der reinen Form auf Dinge wie Absturzsicherungen oder Flachdachabdichtung". Mut zu neuen Formen zeigen auch die Nachwuchsarchitekten in Unterhaching. Die Experten erkennen hier einen "kantigen Baukörper", der im Stil des Dekonstruktivismus entworfen ist: "Schräge Linien setzen sich über das Diktat des rechten Winkels hinweg und bilden so ein Raumerlebnis im Gebäudeinneren. Das Vordach als organische Form stellt sozusagen die Antithese zum Hauptbau dar und leitet mit einer freundlichen Geste zum Haupteingang."

Im Hinblick auf die besonderen Herausforderungen der Zukunft zeigen sich die jungen Baumeister sehr umweltbewusst. Nicht nur wird mit naturnahen Materialien gebaut, auch steigenden Temperaturen tragen sie Rechnung - etwa in Form eines sommerlichen Wärmeschutzes, der im Innern mit einer zweischaligen Haut aus Foliendach und Schirmbespannung umgesetzt ist, wie die Architekten loben. Zudem ist Flexibilität gefragt. Die Pavillons, wie sie in Haar zu bestaunen sind, bieten in den Augen der Experten viel Platz zur Entfaltung: "In kleinen autarken Einheiten ist für jeden etwas dabei: als Rückzugsort, Gemeinschaftsraum oder auch Szenebar mit Lounge auf dem Dachgarten." Als verbindendes Element sind die Punkthäuser wie in Grünwald über Brücken erschließbar.

© SZ vom 08.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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