Gauck und sein Unfall:Radfahrer weiter auf Intensivstation

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Schweres Schädel-Hirn-Trauma: Der Radfahrer, der vom Wagen des Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck angefahren wurde, befindet sich noch immer auf der Intensivstation.

Der Radfahrer, der am Mittwoch in München vom Wagen des Bundespräsidenten-Kandidaten Joachim Gauck angefahren wurde, befindet sich noch immer auf der Intensivstation. "Er hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma", sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. "Sein Zustand ist aber stabil."

Abtransport des Dienstwagens von der Unfallstelle im Münchner Stadtteil Lehel: Joachim Gauck war auf dem Weg zum Flughafen, als das Auto einen Radfahrer erfasste. (Foto: rtr)

Der Unfall geschah am Mittwoch um 12 Uhr: Gauck befand sich auf dem Weg zum Flughafen, den 7er BMW hatte die SPD-Landtagsfraktion gestellt, auch der Fahrer war von der Landtags-SPD. Gacuk saß auf dem Rücksitz. Keine fünf Minuten dauerte die Fahrt vom Landtag aus, dann lag der Radfahrer bewusstlos und blutend am Boden.

Den Chauffeur treffe wohl keine Schuld, hatte Polizeisprecher Peter Reichl schon kurz nach dem Unfall gesagt. "Er hatte keine Chance, den Radfahrer zu sehen." Der 29-Jährige war auf seinem weißen Mountainbike im Stadtteil Lehel auf einem Radweg unterwegs, vermutlich sehr flott, ohne Helm - und in falscher Fahrtrichtung.

An einer Stelle, wo der Randstein abgesenkt ist, versuchte der Radfahrer die Wagmüllerstraße zu queren. Er wollte in die Unsöldstraße, die auf der anderen Straßenseite von der Wagmüllerstraße abzweigt. Direkt an der Einfahrt aber stand ein grauer VW Caddy - ein Wagen, dessen Heck besonders hoch ist und der dem Radfahrer zum Verhängnis wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der 29-Jährige den entgegenkommenden Dienst-BMW wegen des geparkten Autos nicht sehen konnte. Auch der Chauffeur konnte den Radler wohl nicht rechtzeitig erkennen.

Gauck, der auf dem Rücksitz des Autos saß, wurde nicht verletzt. Kurz nach dem Unfall besuchte er den verletzten Radler im Krankenhaus. Am Abend zeigte sich der Präsidentschaftskandidat in der ZDF-Sendung "Was nun?" betroffen: "Es war so ein Schreck." Er sei sehr erleichtert gewesen, als er von der Klinik gehört habe, dass der Mann den Unfall überleben werde.

Gaucks Konkurrent um das Amt des Bundespräsidenten, Christian Wulff (CDU), sagte am Rande seiner Sommerreise durch Niedersachsen: "Ich fühle mit Joachim Gauck, dass er dort in eine Situation gekommen ist, die jedem jeden Tag passieren kann. Wir alle hoffen, dass der Radfahrer sehr schnell wieder auf den Beinen ist."

© sueddeutsche.de/dpa/ddp-bay - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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