Feuerwehr:Silver Ager

Lesezeit: 3 min

Fünf lang gediente Feuerwehrmänner aus dem Landkreis erhalten für ihre Verdienste das Ehrenkreuz in Silber

Von Michael Morosow, Landkreis

Sie opfern seit vielen Jahren ihre Freizeit, riskieren ihr Leben und retten das anderer. Laut ihrem Wahlspruch tun sie das "Gott zur Ehr". Beim Jahresempfang des Kreisfeuerwehrverbandes München haben fünf Feuerwehrmänner und ein Betrieb aus dem Landkreis München eine irdische Anerkennung für ihr Engagement erfahren: Kreisbrandrat Josef Vielhuber überreichte ihnen das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Dienstältester der Geehrten ist Hauptbrandmeister Alois Riederer, der bereits 1972 in die Freiwillige Feuerwehr Unterföhring eingetreten ist, mehrere Dienstgrade durchlief und von 1997 bis 2015 als Kommandant die Geschicke der Wehr leitete. Diese habe er ständig ausgebaut und modernisiert, um die vielfältigen und anspruchsvoller werdenden Anforderungen eines nicht einfachen Schutzbereichs mit weltbekannten Medien- und Versicherungsfirmen, einem umfangreichen Gewerbegebiet, einem S-Bahn-Tunnel und einer viel befahrenen Autobahn meistern zu können. Sein Engagement gehe weit über das normale Maß hinaus, heißt es in der Laudatio von Kreisbrandrat Vielhuber.

Wie Riederer hat auch Josef Gmeinwieser im Jahr 1997 das Amt des Kommandanten übernommen, 20 Jahre nachdem er in die Freiwillige Feuerwehr Unterhaching eingetreten war. Der Oberbrandmeister hatte einiges auf die Beine gestellt, ehe er das Zepter im März an Christian Albrecht übergab. "Heute zählt die Freiwillige Feuerwehr, deren Ausbildung vorbildlich ist, zu einer der größten und bestausgestatteten Feuerwehren des Landkreises München", würdigte Vielhuber die Leistung von Gmeinwieser, der als Kommandant bei fast allen Einsätzen dabei war. Die Einteilung der Feuerwehr in Fachbereiche, die Installierung von First Respondern, die Entwicklung eines neuen Fahrzeugkonzeptes und die Gründung einer eigenen Fahrschule zählen zu seinen Errungenschaften.

"Es ist hervorzuheben, dass er in seiner Zeit als Kommandant bei nahezu allen Einsätzen dabei war", heißt es auch in der Laudatio auf Helmut Meier, der von 1997 bis 2015 Kommandant in Aschheim war. In seiner Amtszeit sei der Personalstand von circa 70 auf heute 130 aktive Mitglieder angestiegen, der Fahrzeugbestand von sechs auf 14 Fahrzeuge, zwei Boote und fünf Anhänger und das Feuerwehrgerätehaus zwei Mal erweitert worden. Meier sei auch bei der Einführung der Jugendfeuerwehr 1991 und des First-Responder-Pilot-Projektes 1994 tatkräftig dabei gewesen. Außerdem habe er sich für die Aufnahme der Rettungshundestaffel, deren organisatorische Leistung er übernahm, eingesetzt.

Näher als Wilhelm Feldmeier kann man wohl gar nicht zu seiner Feuerwehr stehen. Der ehemalige Kommandant der FFW Hohenbrunn (2003 bis 2015) wohnt mit seiner Familie im Feuerwehrgerätehaus, steht also quasi rund um die Uhr zur Verfügung, wie Vielhuber in seiner Laudatio nicht zu erwähnen vergaß. Oberbrandmeister Feldmeier ist heute noch Gerätewart und zudem Brandschutzbeauftragter der Gemeinde. Ein erheblicher Teil der First-Responder-Einsätze fahre er selbst, auf sein Betreiben hin laufe derzeit die Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrgerätehauses an. "Wilhelm Feldmeier ist ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Sein Engagement geht weit über das normale Maß hinaus", sagte Vielhuber.

Brandmeister und Zugführer Gerhard Widhopf war von 1997 bis 2015 stellvertretender Kommandant der FFW Aschheim. In dieser Zeit sei er maßgeblich an der Erweiterung der Ausrüstung beteiligt gewesen, was die Feuerwehr Aschheim zu einer sehr gut ausgestatteten Wehr gemacht habe, die praktisch jedes Einsatzszenario abarbeiten könne. Widhopf habe sich besonders für die Einführung der Rettungshundestaffel in Aschheim eingesetzt und habe zudem von 1997 bis 2015 die Ausbildung und Grundausbildung geleitet, die in dieser Zeit mehr als 100 Einsatzkräfte durchlaufen hätten. Außerdem sei er heute noch auf Landkreisebene als Ausbilder für Atemschutzgeräteträger tätig.

Kein Ehrenkreuz, dafür aber die Auszeichnung für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen in Bayern hat die Max Gampenrieder Metallbau GmbH aus Baierbrunn erhalten. Wohl vor dem Hintergrund der Tatsache, dass so manche Betriebe es nicht gerne sehen, wenn ihre Angestellten während der Arbeitszeit zu Einsätzen gerufen werden, hebt Vielhuber das "außergewöhnliche Engagement" des Baierbrunner Unternehmens hervor. Vier der Angestellten des langjährigen Feuerwehrkameraden Max Gampenrieder engagieren sich ebenfalls in der FFW Baierbrunn. "Im Einsatzfall rücken alle fünf Feuerwehrangehörigen aus, sodass der Betrieb für die Dauer des Einsatzes fast still steht", sagte Vielhuber beim Jahresempfang.

© SZ vom 18.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: