Coronavirus im Landkreis:Delta-Mutante in Kita

Lesezeit: 1 min

Die Inzidenz sinkt unter zehn, aber die neue Variante bereitet den Behörden Sorgen

Von Iris Hilberth, Landkreis

Das Durcheinander der Daten, das dem Landkreis München seit vergangener Woche zu hohe Inzidenz-Werte beschert, ist noch nicht vollends aufgeräumt; an diesem Freitag wird es sich allerdings von alleine erledigen. Dann nämlich fallen auch die letzten der 26 ungeklärten Fälle, die dem Landkreis zugerechnet wurden, nach sieben Tagen automatisch aus der Rechnung. Geklärt ist die Panne damit aber noch immer nicht.

Jörg Spennemann, der Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheit im Landratsamt, sieht die Schuld ganz klar beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Helmholtz-Zentrum, das die Meldesoftware Sormas entwickelt hat. "Es ist eingetroffen, was wir bei der Umstellung im Mai schon befürchtet hatten", sagte er bei einem Presse-Jourfix am Donnerstag. "Man hat uns gesagt, man prüfe noch."

Am Donnerstagmorgen war die Sieben-Tage-Inzidenz nach einem Hochschnellen vergangene Woche auf einen Wert über 20 wieder auf 7,7 gefallen. Drei neue Fälle sind seit Mittwoch hinzugekommen, in den Pflegeeinrichtungen und Asylbewerberunterkünften gibt es aktuell keine Infektionsfälle. Allerdings breiten sich auch im Landkreis die Corona-Varianten aus.

Es gibt seit Donnerstag fünf neue bestätigte Fälle der Beta-Mutante aus Südafrika, drei der brasilianischen Gamma- und sieben der indischen Delta-Variante. Besonders die Delta-Mutante bereitet den Verantwortlichen im Landratsamt Sorgen. 36 Verdachtsfälle gibt es aktuell von der indischen Corona-Version. Gesundheitsamtsleiter Gerhard Schmid geht davon aus, dass sich diese hoch ansteckende Variante weiter ausbreiten und im Herbst auch im Landkreis München das Infektionsgeschehen dominieren wird.

Betroffen von Delta ist aktuell eine Kinderbetreuungseinrichtung. Bei sämtlichen Infektionen mit Mutanten - außer der Alpha-Variante aus Großbritannien - müssen alle Kontaktpersonen zwei Wochen in Quarantäne, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind. Auch ein Frei-Testen ist vor Ablauf der 14 Tage nicht möglich. Als entscheidender Schutz gegen eine Ansteckung mit der Delta-Variante gilt die zweite Immunisierung.

Mit den Impfungen soll es jetzt schneller vorangehen. Laut Ines Neupert, im Gesundheitsamt für die Impfzentren zuständig, zieht die Lieferung von Impfstoffen deutlich an. Diese Woche werden 13 790 Dosen erwartet, kommende 13 628. Seit vergangenem Mittwoch finden auch wieder Erstimpfungen statt, aktuell wird in den Zentren überwiegend die Prioritätsgruppe 3 geimpft. Zudem erhält der Landkreis eine Sonderlieferung an Moderna-Vakzin, weil er zu den Regionen mit niedriger Arztdichte zählt und dadurch anderen Landkreisen hinterherhinkt.

© SZ vom 25.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: