Burschenhütte:Vereinsheim ohne Zufahrt

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Taufkirchens Burschen sollen Grund für eine Hütte bekommen. Doch die Erschließung ist schwierig

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Wohin mit der Burschenhütte? Sah es im Dezember noch so aus, als hätte der Taufkirchner Gemeinderat endlich eine Lösung für ein neues Domizil des Vereins gefunden, ist jetzt wieder alles offen. Das anvisierte Grundstück auf dem gemeindeeigenen Gebiet nördlich des Heimatmuseums Wolfschneiderhof ist offenbar doch nicht so gut geeignet, wie die Kommunalpolitiker sich das vorgestellt hatten, als sie das Areal aus insgesamt zehn Vorschlägen auswählten. Die Bauverwaltung sprach in der jüngsten Sitzung des Gremiums von einer "problematischen Erschließung des Grundstücks".

Der Gemeinderat rang sich dennoch dazu durch, das Verfahren weiterzuführen und die Änderung des Flächennutzungsplans in die Weg zu leiten. Denn eine wirkliche Alternative sehen die Gemeinderäte nicht, zumindest nicht auf eigenen Grundstücken. Allerdings soll die Verwaltung nun doch mit dem Eigentümer des benachbarten Geländes östlich des Wolfschneiderhofs verhandeln, um die Möglichkeiten eines dauerhaften Standort für die Burschenhütte an dieser Stelle auszuloten.

Ein solch junges Publikum hat der Taufkirchner Gemeinderat selten: Immer wenn über einen Standort für die Burschenhütte diskutiert wird, sitzen zahlreiche Vertreter des Buschenvereins "Fröhlich Frisch auf" auf den Besucherstühlen und warten gespannt darauf, ob es nun endlich eine dauerhafte Lösung für die Zukunft ihres Vereinslebens geben wird. Abermals mussten sie mit vagen Versprechungen nach Hause gehen. "Ich würde mich als Bursche verarscht fühlen", sprach Grünen-Fraktionschef David Grothe den Vereinsmitgliedern womöglich aus dem Herzen.

Lange hatte der Verein das alte Brennereigebäude genutzt, ein praktischer Standort, um etwa den Maibaum zu bewachen, der unweit von diesem Gelände neben der Kirche St. Johannes seinen angestammten Platz hat. Doch ist die Brennerei vor zwei Jahren abgerissen worden und seither sind die Burschen auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Vorübergehend konnten sie dann am Postweg unterkommen, wo ihnen provisorisch eine Unterbringungsmöglichkeit und für ihre Materialien und ein Grundstück für umfangreiche Feierlichkeiten rund um die Maibaumwache im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt wurden. Die Genehmigung für dieses Grundstück läuft jedoch im Januar 2017 aus.

Das im Dezember anvisierte Grundstück neben dem Wolfschneiderhof ist etwa 2500 Quadratmeter groß und liegt im Außenbereich. Zudem handelt es sich um eine landwirtschaftliche Nutzfläche mit besonderer ökologischer Funktion. Größtes Problem ist offenbar die mangelhaft Erschließung. "Die ist nicht möglich, das weiß wirklich jeder", sagte Gabriele Swoboda von den Grünen. Maximilian Löffelmeier (CSU), selbst Mitglied bei den Burschen, findet hingegen: "Wer sagt denn, dass wir eine Straße brauchen?" Am Wolfschneiderhof gebe es schließlich auch keine Parkplätze, sagte er mit Blick auf die dort regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen.

© SZ vom 05.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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