Entscheidung mit Tragweite

Laura Poitras ist eine Frau mit Überzeugungen. Und sie scheut sich nicht davor, öffentlich dafür einzustehen und sich unbeliebt zu machen. Die 1964 geborene amerikanische Dokumentarfilmerin ist eine der Initiatorinnen der Freedom of the Press Foundation, machte sich 2006 mit ihrer Doku "My Country, My Country" über den Irak unter US-amerikanischer Besatzung im eigenen Land "terrorverdächtig" und erhielt in diesem Jahr den Oscar für den Film "Citizenfour" über den Whistleblower Edward Snowdon. Snowdon selbst war es, der unter diesem Pseudonym an die Filmemacherin herantrat, um die illegalen Abhörpraktiken der NSA öffentlich zu machen. Bei den darauffolgenden Treffen sind Aufnahmen entstanden, die die Basis des Films bilden. Es geht um Snowdons persönliche Motivation, die Tragweite seiner Entscheidung, sich mit einem mächtigen System anzulegen, und die oft surrealen Situationen, die daraus entstehen. An diesem Dienstag läuft "Citizenfour" im Original mit Untertiteln um 20 Uhr, organisiert vom Kulturamt und der Charlotte-Dessecker-Bücherei, im Bürgerhaus Pullach, Heilmannstraße 2. Kartenreservierungen sind möglich unter ☎ 089/74 44 00 11 oder ☎ 744 75 20.