Brunnthal:Drei Häuser, eine Heizung

Lesezeit: 1 min

Nahwärmenetz für Gemeindehaus, Vereinsheim und Schule geplant

Grundschule, Gemeindehaus und das Vereinsheim des TSV Brunnthal sollen durch ein Nahwärmenetz verbunden werden. Das hat der Gemeinderat am Mittwoch beschlossen. In den kommenden Haushaltsberatungen soll nun besprochen werden, ob das Vorhaben kommendes Jahr umgesetzt werden kann. Seit längerem schon sind die Haustechnik von Schule und Gemeindehaus miteinander verwoben. Es gibt einen Pellet-Heizkessel im Gemeindehaus und zwei Ölkessel in der Schule, die zur Grundlastversorgung und zur Abdeckung des Spitzenbedarfs im Winter zusammengeschaltet werden. Nun soll das Vereinsheim in das System eingebunden werden: um Geld und CO₂ zu sparen.

Die Gemeinde hat sich vorgenommen, die Energieversorgung ihrer Liegenschaften zu optimieren und hat sich mit Christoph Vögerl von der Technischen Hochschule Amberg-Weiden einen Fachmann ins Haus geholt, der berechnen sollte, wo es sich etwa lohnt, Photovoltaikanlagen zu installieren oder wo LED-Leuchten ratsam wären. Einer seiner größeren Prüfaufträge bezog sich auf die Wärmeversorgung des Vereinsheims, in dem ein aus dem Jahr 1993 stammender Ölkessel läuft und 15 000 Euro Heizkosten im Jahr verursacht. Vor allem aber ließe sich Kohlendioxid einsparen. 45 Tonnen ließen sich vermeiden, durch einen mit Hackschnitzel oder Pellets beschickten Kessel - oder auch durch den Verbund mit der bestehenden Anlage in Schule und Gemeindehaus.

Letzteres weckt nicht nur Begeisterung. Die Gemeinde hat Jahre mit technischen Problemen gekämpft. Ulla Gocke (CSU) warnte deshalb im Gemeinderat davor, leichtfertig ein drittes Gebäude dranzuhängen. "Das hat lange nicht funktioniert", sagte sie und riet dazu, die Machbarkeit vorab zu prüfen. Sylvester Schuster (UBW) und Christina Schmid (CSU) rieten dazu, den Ölkessel im Vereinsheim laufen zu lassen, so lange er funktioniere. Siegfried Hauser (PWB) dagegen empfahl, möglichst bald in neue Technik zu investieren. Die CO₂-Einsparung sei bedeutend. Auch stiegen laufend die Kosten für Material, Arbeit und Planung. Man solle schnell loslegen. Peter Sachs (CSU) warnte davor zu warten. Wenn der Ölkessel mal kaputt gehe, werde man nicht auf die Schnelle eine ausgereifte, gute technische Lösung hinbekommen.

Nun wird ein Wärmeverbund angepeilt. 136 000 Euro könnte Vögerl zufolge an Investition anfallen. Dann könnte in der "elegantesten Lösung", wie er sagte, die Kilowattstunde Wärme für 10,1 Cent produziert werden. Bei einer Pelletanlage käme man auf 13 Cent, bei der Ölheizung liegt man derzeit bei 8,8 Cent. Solange der Ölpreis stabil bleibt.

© SZ vom 14.09.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: