Bauvorhaben:Kostspielige Küche

Unterschleißheimer Stadträte deckeln Ausgaben für Einbauten in neuem Rotkreuzheim

Der Neubau des Unterschleißheimer Rotkreuz-Gebäudes am Furtweg wird noch mit einer Küche und einem Schulungsraum ausgestattet. Einige Mitglieder des Bauausschusses des Stadtrats fragten sich freilich, wie viel so eine Küche kosten darf. Das Stadtbauamt hatte Ausgaben von 236 500 Euro vorgesehen, was der Ausschuss unisono als grotesk überteuert empfand. Maximal 100 000 Euro soll es nun ausmachen. Anhand der ausgewiesenen Nutzungszahlen im Antrag des BRK sei die benötigte Küche "weit weniger strapaziert als eine normale Haushaltsküche", rechnete Martin Reichart (FB) vor.

Angesetzt seien vom Bauamt aber mehr als die fünffachen Kosten einer handelsüblichen Küchenausstattung plus nötigen Sonderstandards für die Nutzung in einem öffentlichen Heim. Vom Bauamt konnte die Zahl nicht schlüssig hergeleitet werden, so dass Bürgermeister Christoph Böck (SPD) die Kosten kurzerhand auf 100 000 Euro deckelte, was der Ausschuss einstimmig billigte. Für den Einbau eines Lehrsaals werden ebenfalls Mehrkosten von rund 100 000 Euro erwartet.

Bislang stehen 4,5 Millionen Euro für die Baumaßnahme, die 2020 umgesetzt werden soll. Jürgen Radtke (Grüne) monierte "seltsame Planungsabläufe", dass bei einem Neubau grundlegende Details wie eine Küche und ein Schulungsraum nachgereicht würden. Man habe in Kombination mit dem bestehenden BRK-Heim zunächst anders geplant, hieß es aus der Rot-Kreuz-Bereitschaft dazu, musste dann aber vorgesehene Nutzungen im Altbau aufgeben und daher für den Neubau umplanen. Böck sagte, derartige Korrekturen seien "normaler Planungsablauf".

© SZ vom 10.05.2019 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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