Bahnsteigumbau:Straffer Fahrplan auf der Baustelle

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Von den alten Bahnsteigen an der S-Bahn-Station Unterschleißheim ist nicht mehr viel übrig. (Foto: Florian Peljak)

Die Bahn zeigt sich zuversichtlich, dass die Station in Unterschleißheim am 10. September wieder genutzt werden kann

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Es sieht wüst aus am Bahnhof Unterschleißheim, kaum zu glauben, dass in gut fünf Wochen hier wieder Fahrgäste in S-Bahnen einsteigen. Der südliche Bahnsteig ist verschwunden und besteht nur noch aus einem Erdwall, den nördlichen brechen die Bauarbeiter gerade ab. Trotzdem zeigt sich Projektleiter Niklas Bruns von der Bahn-Abteilung Station & Service beim Pressetermin überzeugt davon, dass am 10. September wieder voller Betrieb an den Bahnhöfen Unterschleißheim und Lohhof herrscht: "Es muss ein verkehrssicherer Bahnhof sein, von dem aus die Reisenden reisen können."

Freilich gibt er zu, dass es knapp werden könnte: "Es erscheint viel Zeit, ist es aber nicht." Das Wichtigste am behindertengerechten Ausbau ist die Erhöhung der Bahnsteige von 76 auf 96 Zentimeter, um den niveaugleichen Einstieg in die S-Bahn zu ermöglichen. Die niedrigeren Bahnsteige war bisher nötig, damit bestimmte Güterzüge mit Laderaum-Maß den Bahnhof gefahrlos passieren können. "Diese Züge dürfen jetzt hier nicht mehr fahren", erklärte Niklas Bruns. Damit Menschen mit Behinderungen den Bahnsteig erreichen können, werden schon seit Monaten Rampen an der Westseite gebaut.

An den Bahnsteigen kommt nach deren Rückbau die Sanierung der Fundamente. "Die sind noch gut", so Bruns. Darauf folge dann der Aufbau der neuen, höheren Bahnsteige. In Anspielung auf den Wasserschaden im März zeigte Bruns auch auf das neue Betonschalthaus mit der Technik für Fahrgastinformation, Lautsprecher, Beleuchtung und einer Pumpe: "Die ist größer dimensioniert, damit wir mit dem Wasser kein Thema mehr haben." Ebenfalls noch während der laufenden Sperrung der S-Bahn-Strecke sollen die Dächer an den Bahnsteigen aufgebaut und provisorische Zugänge zu den Bahnsteigen geschaffen werden. Maßnahmen gegen Hochwasser werden auch an der derzeit gesperrten westlichen Unterführung unter der Le-Crès-Brücke ergriffen. "Wir heben da eine Rinne vor der Unterführung aus, damit diese nicht mehr der tiefste Punkt ist."

Am Bahnhof Lohhof wird derzeit der Mittelbahnsteig abgebrochen. Ihn erschließen später die neue Personenunterführung auf der Westseite mit Aufzug und einer Rampe, sowie auf der Ostseite eine weitere Rampe an der Buswendeschleife. Wartende am Bahnhof können sich künftig über ein 44 Meter langes Dach am Bahnsteig und Wetterschutz-Häuschen freuen.

Die Bahn investiert in die beiden Projekte 20 Millionen Euro, die Stadt legt elf Millionen drauf. Dass sich die Investitionen lohnen, davon ist Bruns überzeugt: "Das wird richtig edel hier aussehen, wie ein städtischer Bahnhof."

© SZ vom 03.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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