Auszeichnung:Engagement kennt keine Altersgrenze

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Die Schüler der Therese-Giehse-Realschule sollen durch soziale Aktionen dafür sensibilisiert werden, dass auch Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe in Not geraten können. Nun wurden sie für ihr Engagement geehrt. (Foto: Landratsamt München)

Der Landkreis würdigt bei einer Feierstunde die Verdienste von Ehrenamtlichen

Von Kaja Weber, Oberschleißheim

Ehrung fürs Ehrenamt: 15 Einzelpersonen und sieben Projekte sind am Mittwochabend in Oberschleißheim von Landrat Christoph Göbel (CSU) für ihr teils langjähriges Engagement mit der Ehrennadel des Landkreises ausgezeichnet worden. Beim Einkaufen helfen, Mitmenschen zum Arzt begleiten oder Familien in Notsituationen zu unterstützen - das sind einige Aufgaben der Preisträger. Andere arbeiten als Dolmetscher bei der Münchner Bahnhofsmission oder bei der Kinderfundstelle auf dem Oktoberfest, oft auch in leitenden Positionen. Unter den ausgezeichneten Projekten ist zum Beispiel das "Essen auf Rädern" des Diakonievereins Würmtal, dessen Mitglieder mit ihren Privatautos täglich warme Speisen ausfahren.

"Ich glaube, das Ehrenamt wird viel zu gering angesehen", sagt Sonja Dallmeier. "Für den Landkreis ist es wahnsinnig wichtig." Dallmeier ist Fachbereichsleiterin für Soziale Dienste im Kreisverband München-Land der Arbeiterwohlfahrt (Awo), dessen Gebrauchtwarenhaus "Klawotte" am Mittwoch ausgezeichnet wurde. In den Augen vieler Menschen sei der typische Ehrenamtler ein Rentner, der ansonsten nicht viel zu tun habe. Ein Ehrenamt könne aber auch für den Helfer wertvoll sein, etwa um Kontakte zu knüpfen. In der Awo selbst seien auch viele junge Leute dazugekommen, die sich aktiv mit eigenen Ideen einbringen. Insgesamt beobachtet Dallmeier dennoch eine Überalterung vieler Vereine. Daher sei es eine Aufgabe, Ehrenämter für Jugendliche attraktiver zu gestalten und sie frühzeitig an diese heranzuführen: "Da müssen wir mehr Steine ins Rollen bringen", sagt sie.

Eine Institution, die das bereits umsetzt, ist die Therese-Giehse-Realschule in Unterschleißheim. Deren Schüler sammeln unter anderem Spenden für den "Unterschleißheimer Tisch" und das Clemens-Maria-Kinderheim in Putzbrunn. Auch sie bekamen am Mittwoch eine Ehrennadel.

Weitere Auszeichnungen erhielten: Christa Baron, Karl Blunser-Tietjens, Sigrid Diehl, Margit Dollansky, Angelika Faschinger, Martina Frank, Mathilde Göbel, Christine Hausleiter, Hans Jauker, Heike Kraft, Anneliese Landmann, Hans Markgraf, Gisela Münscher, Andrea Steinberg und Margarete Zellermayr sowie die Aktivierungsgruppe der Nachbarschaftshilfe Garching, der Awo-Seniorenclub Unterschleißheim, die Kochgruppe Feringahaus Unterföhring sowie der Verein Dorfleben und Soziales der Gemeinde Aying.

Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr bereits zum 18. Mal an Personen und Gruppen vergeben, die sich "in besonderer Weise ehrenamtlich für die sozialen und gesellschaftlichen Belange der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München eingesetzt haben". Ausgewählt wurden die Preisträger in einer gemeinsamen nichtöffentlichen Sitzung des Kreis- und des Sozialausschusses.

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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