Auf der Isar:Wenig los auf dem Floß

(Foto: Claus Schunk)

Das Leben im Isartal ist kein langer, ruhiger Fluss mehr. Auf den Passagierfloßfahrten von Wolfratshausen nach München entfaltet sich jetzt im funkelnden Sonnenlicht vielmehr ungebrochen die akustische Hegemonie der Bord-Bands. Neben Umtata-Klassikern der Blechbläser und Prosit-Gesängen veredeln inzwischen auch ab und an Jazz-Combos die rhythmische Reise entlang des Isarhochufers. Da wird dann schon mal lässig-elegant der Kontrabass gezupft, während der Background-Chor, also die Floßgäste, in taktvoller Bierruhe lauschen. Abgesehen von der musikalischen Power ist so eine Exkursion auf den traditionellen Holzstammflößen eine eher gemütliche Angelegenheit, wobei die Bewältigung der berühmten Floßrutsche im Mühltal ein so abwechslungsreiches wie spritziges Vergnügen darstellt. Gefährlich ist das freilich nicht, genau sowenig wie die ehemals gefürchtete Passage am Georgenstein. Das Floß im Bild - dessen Gäste von oben einen erstaunlich gesitteten, geradezu nüchternen Eindruck machen - hat diese Wegmale schon hinter sich und parkt gerade unter der Grünwalder Brücke. Ein Moment der Ruhe. Im Fluss.

© SZ vom 30.05.2017 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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