Aktionstage:Alles fürs Klima

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Plastikfreies Leben beginnt mit dem Einkauf, hieß es bei der ersten Veranstaltung der Klimawoche in Unterhaching. (Foto: Claus Schunk)

Der Landkreis München widmet sich eine Woche lang dem Thema mit mehr als 40 Veranstaltungen. Höhepunkt ist die Anerkennung im Fairtrade-Verbund

Von Iris Hilberth, Landkreis

Attraktive Ziele für eine Radtour sind meist der Biergarten, der Badesee oder die Isar. Die Unterhachinger Grünen haben jetzt eine Ausflug der anderen Art geplant. Am kommenden Donnerstag, 25. Juli, geht es zur Bioabfallvergärungsanlage nach Kirchstockach. Das mag auf den ersten Blick in etwa so bizarr klingen wie der Besuch der Kläranlage und des Wertstoffhofs. Doch diese etwa zehn Kilometer lange Fahrt mit dem Rad hat einen konkreten Hintergrund: In diesen Tagen, von Montag, 22. Juli bis Freitag, 26. Juli, veranstaltet der Landkreis München seine erste Klimawoche mit mehr als 40 Aktionen in 16 Gemeinden sowie in der Stadt München. "Wir wollen die Herausforderungen der Zukunft beleuchten und zeigen, was jeder und jede einzelne von uns beitragen kann", so Landrat Christoph Göbel (CSU). Die Unterhachinger Grünen sehen daher nicht nur den Weg mit den Rad als Ziel, sondern auch die Bioabfallvergärungsanlage als lohnenden Endpunkt der Aktion. "Wenn man sieht und riecht, was mit unserem Bioabfall passiert, steigt sicher auch das Bewusstsein, sauber zu trennen", sagt Ortsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Claudia Köhler.

Offizieller Auftakt der Klimawoche ist an diesem Montag im Pullacher Bürgerhaus. Von 16 Uhr an können sich Besucher über einen Impulsvortrag, eine Ausstellung und diverse Mitmachaktionen dem Thema nähern. So wird es ein Radl-Kino geben, bei dem die Filme nur laufen, wenn genügend Teilnehmer kräftig in die Pedale treten. Die Solidargemeinschaft München Land informiert über Streuobstwiesen und Artenvielfalt und im Espressomobil wird aus dem umgebauten Wohnwagen des Landkreises Kaffee ausgeschenkt - selbstverständlich ganz ohne Einwegbecher.

Landrat Göbel findet, seit der gemeinsamen Klimaschutzerklärung des Kreistags und der 29 Kommunen im Jahr 2016 hat sich im Landkreis München viel für den Klimaschutz getan. Im Vorwort des Programms der Klimawoche verweist er auf die Energieagentur Ebersberg-München als "einzigartige Kompetenzstelle für Energiefragen", die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring in der Klimabildung an den Schulen und das Beteiligungsportal "Klimadialog". Auch befasse sich der Landkreis intensiv mit der Verbesserung der Angebote im ÖPNV, beim Radverkehr und bei der E-Mobilität, um tragfähige Alternativen zum eigenen PKW zu schaffen.

Neben den verschiedenen Veranstaltungen in den Gemeinden zu Themen wie Plastikvermeidung, Upcycling, Geothermie, Blühwiesen und Ernährung, hat die Energieagentur gemeinsam mit dem Landratsamt für Dienstag, 23. Juli, ein Fachforum zur Elektromobilität für Unternehmen und Kommunen geplant. In Planegg sollen bei diesem E-Mobilitätstag von 14 bis 19 Uhr Experten erläutern, wie ein erfolgreicher Umstieg gelingt und welche Vorteile er mit sich bringt. Am gleichen Tag können Schüler bei der Gemüseackerdemie von 9 bis 12 Uhr auf dem Unterhachinger Rathausplatz lernen, was Klimaschutz mit Gemüseanbau zu tun hat. Denn wer weiß schon, wie viel Gramm Treibhausgase für ein Kilo Tomaten aus Spanien in die Luft geblasen werden?

Höhepunkt der Klimawoche soll das Klimafest am 25. Juli von 13 Uhr an im Innenhof des Landratsamts in München am Mariahilfplatz sein. Der Landkreis wird bei dieser Veranstaltung offiziell zum Fairtrade-Landkreis. Im Herbst 2017 hatte der Kreistag beschlossen, sich um die Zertifizierung zu bemühen. Inzwischen ist es der Steuerungsgruppe gelungen, alle nötigen Partner aus Einzelhandel, Gastronomie, Schulen, Vereinen und Kirchen zu akquirieren.

Das Programmheft zur Klimawoche vom 22. bis 26. Juli kann unter www.klimadialog.landkreis-muenchen.de heruntergeladen werden.

© SZ vom 22.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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