9000 Kurse:Volles Programm

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Für das Programm der Volkshochschule München ist seit 1995 Susanne May als Direktorin und Geschäftsführerin zuständig. (Foto: mvhs)

Fitness und Sprachen sind gefragt, ebenso wie politische Bildung

Rund 9000 Kurse bietet die Münchner Volkshochschule im Frühjahr und Sommer 2017 an, etwa 300 mehr als zuletzt. Das liegt, wie Programmdirektorin Susanne May erläutert, in erster Linie an den vielen Sprachkursen, damit komme die VHS ihrer Aufgabe als "Schule der Integration" nach. Für die Sprach- und Integrationskurse ist in der neuen Bildungsstätte an der Einsteinstraße ebenso Platz wie für ein ausgeweitetes Programm in Sachen Gesundheit und Fitness. Erstmals gibt es in diesem Bereich sogar die Möglichkeit, mit einer Zehner-Karte flexibel nach dem Motto "Fitness nach Maß" zu trainieren. Neu ist im kommenden Semester auch eine Zeichenakademie, die Theorie und Praxis der Malerei vermitteln will.

Aber nicht nur das Bedürfnis nach körperlichem, geistigem und schöpferischem Ausgleich bewegt die Münchner. May stellt auch einen verstärkten Diskussionsbedarf über aktuelle Geschehnisse fest, oft verbunden mit der Suche nach konkreten Ratschlägen für bestimmte Situationen. Generell gebe es derzeit eine "Renaissance der politischen Bildung", deshalb habe man das Kursangebot entsprechend ausgebaut. So beschäftigt sich die VHS mit den aufkommenden populistischen Bewegungen und Positionen, ein "Trainingsprogramm gegen Stammtischparolen" charakterisiert die Programmdirektorin den Sinn dieser Kursreihe. Eng verbunden mit dem Vormarsch des Populismus ist der Begriff des Volkes. An vier Abenden wird die VHS auch diesen in seinen verschiedenen Dimensionen betrachten. Auch dem Islam in allen Ausprägungen ist eine Veranstaltungsreihe gewidmet.

Als Ausstellungsort für Fotos aus Haidhausen bietet sich das Einstein 28 an. Dort sind von 11. Mai bis 30. Juni "Bildergeschichten aus Haidhausen" zu sehen, poetische Schwarz-Weiß-Aufnahmen, in denen Sabine Jörg den Stadtteil, wie sie ihn in den 1970er und 80er Jahren wahrnahm, wieder aufleben lässt. Dazu hat sie auch kleine Geschichten verfasst, die sie bei einer Lesung präsentieren wird.

Die Offene Akademie der VHS als Forum für gesellschaftlich relevante Themen hat jetzt eine neue Programmbroschüre. Zusätzlich zu den eigenen Angeboten an Diskussionen und Podien wird darin auch das ganze Vortragsprogramm im Gasteig und im Einstein 28 zusammengefasst. Das Heft erscheint künftig fünf Mal im Jahr. Für VHS-Teilnehmer, die sich für Kurse eintragen wollen, wird im Foyer des Einstein 28 ein großer Informations- und Anmeldebereich eingerichtet. Immerhin 50 000 Anmeldungen erfolgen immer noch persönlich. Neu ist auch ein "Karrierestudio" für junge Migrantinnen und Migranten. Wer seinen Deutschkurs absolviert hat, der soll sich künftig auch regelmäßig über weitere Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten informieren können.

Insgesamt sei das neue Programm so konzipiert, dass es ein "zuverlässiges qualitätsvolles Grundangebot" für lebenslanges Lernen enthalte, sagt Susanne May. Die Kurse seien immer "naheliegend", denn die VHS-Standorte verteilen sich über die ganze Stadt und man sei mit dem Rathaus bereits in Verhandlungen über neue Dependancen in den Stadtteilzentren. Das neue Gesamtprogramm, stolze 864 Seiten stark, liegt in allen Anmeldestellen und vielen Buchhandlungen aus, online ist es unter mvhs.de zu finden. Die Anmeldung beginnt sofort.

© SZ vom 02.02.2017 / KG - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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