Künftige Fußgängerzone:Freie Fahrt für Anwohner in der Sendlinger Straße

Die CSU will den Anwohnern der geplanten Fußgängerzone in der Sendlinger Straße freie Fahrt gewähren. Dafür sollen sie nicht einmal eine besondere Genehmigung oder einen Passierschein benötigen. CSU-Fraktionsvize Michael Kuffer will im Planungsausschuss einen entsprechenden Vorstoß seiner Partei präsentieren. "Wir wollen den Menschen dort die Situation so erträglich wie irgendwie möglich machen", sagte er. Für den Freifahrtschein ohne Papierkram wolle die CSU die Satzung für Fußgängerzonen in München extra ändern, sagte der Fraktions-Vize.

Am Mittwoch will der Stadtrat die Sperrung der kompletten Sendlinger Straße für den Autoverkehr beschließen. Künftig sollen Fußgänger also auch zwischen der Hackenstraße und dem Sendlinger Tor die gesamte Fahrbahn untertags für sich alleine haben. Von 21 bis neun Uhr in der Früh müssen sie die Straße mit den Radlern teilen. Offiziell läuft die neue Fußgängerzone in der Kategorie "Verkehrsversuch", die Regelung gilt vorerst nur für ein Jahr. Dann will die Stadt überprüfen, ob sich die neue Widmung der Sendlinger Straße bewährt hat oder für Anwohner, niedergelassene Ärzte und Geschäftsleute eine solche Zumutung ist, dass die Sperre wieder aufgehoben werden muss. Diese hatten intensiv Widerstand geleistet, weil sie entscheidende Nachteile im Alltag befürchten: 95 Parkplätze und 14 Ladezonen werden wegfallen. Mieter haben die Sorge, dass die Preise für den Quadratmeter deutlich steigen und deshalb die jetzigen Bewohner sowie Inhaber von kleinen Geschäften verdrängt werden könnten.

© SZ vom 12.04.2016 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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