Kreisjugendring:Gute Nachricht vor den Sommerferien

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Stephan Hadrava, 48, ist als Sozialpädagoge im Jugendinformationszentrum tätig. Für dessen Träger, den Kreisjugendring München-Stadt, setzte er die Idee einer Datenbank mit Ferienangeboten für Kinder und Jugendliche um. (Foto: oh)

Noch gibt es Plätze in der Ferienbetreuung. Stephan Hadrava vom Jugendinformationszentrum erklärt, wie er das Angebot sortiert

Interview von Barbara Hordych, München

Mehr als 300 Sommerangebote hält das Münchner Ferienportal www.ferien-muenchen.de bereit, von der Alpenüberquerung über Pferdefreizeiten bis hin zu Quidditch-Spielen und Zauberspruch-Duellen à la Harry Potter. Stephan Hadrava vom Jugendinformationszentrum betreut seit zehn Jahren die Webseite.

SZ: Wie generieren Sie Ihre Angebote?

Stephan Hadrava: Wer eine Veranstaltung bei uns anbieten will, muss zunächst einen ganzen Kriterienkatalog erfüllen.

Wie sieht der aus?

Die Grundidee war, nur städtische und staatliche Anbieter, Wohlfahrtsverbände, anerkannte Jugendverbände wie etwa die Pfadfinder oder anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe zuzulassen.

Warum ausschließlich diese Klientel?

Es reicht uns nicht, wenn ein Verein als "gemeinnützig" eingetragen ist, denn das ist lediglich eine steuerliche Angelegenheit. Das hat nichts mit pädagogisch geschultem Personal zu tun, deshalb ist der Anbieter nicht als pädagogische Einrichtung von der Stadt anerkannt. Ich will keinem privaten Veranstalter oder Verein unterstellen, dass er nicht gut und kindgerecht arbeitet. Aber wie sollen wir das überprüfen?

Bei den von Ihnen akzeptierten Gruppen ist das anders. . .

Genau. Es geht um die Sicherung eines bestimmten Niveaus, um seriöse Anbieter. Da gibt es zum Beispiel das erweiterte Führungszeugnis, das die Stadt von Personen verlangt, die Kinder betreuen. Um sicher zu gehen, dass sich da kein Straftäter in ein Ferienprojekt hineinschmuggelt, der gar nicht mit Kindern arbeiten dürfte, wegen krimineller Vorbelastung wie Missbrauch.

Aber es gibt genügend Anbieter, die dieses Profil erfüllen?

Natürlich. Bei uns sind beispielsweise 125 Veranstalter aktiv. Nachdem wir geprüft haben, ob die Kriterien erfüllt sind, bekommen sie von uns die Zugangsdaten, um ihre Angebote selber einzutragen. Wir haben eine Ampel mit den Farben Rot für ausgebucht, Gelb für Warteliste und Grün für frei. Jeder Veranstalter ist angehalten, den Buchungsstatus selbständig und eigenverantwortlich einzupflegen, wir hätten diesen Überblick ja gar nicht.

Wie genau gehe ich als Nutzer vor?

Sie können den Zeitraum, in dem Sie suchen, ganz genau angeben, dazu das Alter des Kindes. Wenn er oder sie bestimmte Interessen oder Hobbys hat, kann auch schon gezielt nach diesen gesucht werden. Mehrtägige Ferienfahrten, eintägige Tagesfahrt, Workshops oder Kurse.

Wie groß ist die Nachfrage?

Wir wissen letztendlich nicht, wie viele Leute über uns buchen, da die Anmeldungen ja nicht über uns, sondern direkt bei den Veranstaltern erfolgen. Wir sind nur die Informationsdrehscheibe. Die städtischen Anbieter schätzen aber, dass sie ihr Publikum zu einem Drittel bis zur Hälfte über unsere Webseite generieren. Und die hat 15- bis 20 000 Abrufe im Monat. Das ist ein Durchschnittswert, vor den Sommer- und den Pfingstferien gibt es die meisten Klicks.

Zum Schluss die Frage, die viele Familien jetzt, kurz vor den Ferien, umtreibt: Wie sieht es mit den freien Plätzen aus?

Wider Erwarten lautet die gute Nachricht: Bei zahlreichen Angeboten ist die Ampel noch auf Grün gestellt!

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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