Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) hat sich für einen Umzug aller Einrichtungen des Gasteig-Kulturzentrums auf ein Stadtwerke-Areal an der Hans-Preißinger-Straße in Sendling ausgesprochen. "Das bleibt unsere favorisierte Lösung", sagte Küppers der Süddeutschen Zeitung. Zugleich äußerte er Verständnis dafür, dass der Ältestenrat des Stadtrats eine Entscheidung über diesen Umzug auf Ende Januar vertagt hat. Es sei besser, dann "eine Entscheidung zu haben, die alle Stadträte mit gutem Gewissen getroffen haben", erklärte der Kulturreferent.
Ursprünglich sollte der Umzug von Stadtbibliothek, Volks- und Musikhochschule sowie der Münchner Philharmoniker vor Weihnachten beschlossen werden, um bereits im Herbst 2020 das Interimsquartier beziehen zu können. Danach soll sofort mit der aufwendigen Sanierung des Gasteigs begonnen werden. Doch insbesondere in der Münchner SPD gibt es Widerstand gegen diese Lösung. Zum einen wegen möglicher Kosten von bis zu 100 Millionen Euro, zum anderen, weil einige gerne die zentrale Stadtbibliothek in der Innenstadt halten möchten. Gegen diese Idee sperrt sich auch Küppers nicht. Wenn sich für einen "Teilbereich wie die Bibliothek" eine "attraktive günstige Lösung finden ließe, wäre ich sicherlich dafür", so der Kulturreferent. Denn dann könnte auf dem Sendlinger Areal auch mehr Platz für die Künstler, Handwerker und Betriebe bleiben, die derzeit dort beheimatet sind.
Den provisorischen Konzertsaal für die Philharmoniker und die Gastorchester sieht er aber in Sendling - nicht ohne derzeit die Option aufgeben zu wollen, ihn doch in der Messestadt Riem zu bauen. Die sei noch immer der "Plan B" für den Fall, dass aus rechtlichen oder verkehrstechnischen Gründen die Stadt das Projekt nicht an der Hans-Preißinger-Straße verwirklichen könne. Gegen einen Umzug in die Messestadt hatte es heftige Proteste der Philharmoniker, aber auch des BR-Symphonieorchesters und privater Veranstalter gegeben.