Kooperation zwischen Bibliotheken:Stabi vernetzt sich mit Stanford

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Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) und die Universitätsbibliothek von Stanford in Kalifornien möchten auf digitaler Ebene verstärkt zusammenarbeiten. Wie die BSB am Montag bekannt gab, wollen die Häuser unter anderem dabei kooperieren, ihre Medien zu katalogisieren, zu restaurieren und digital zu archivieren. Gemeinsam sollen zudem Technologien ausgebaut werden, mit denen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen auf der ganzen Welt ihre Bestände miteinander vernetzen können. Darüber hinaus sind ein Austauschprogramm für Bibliothekare und gemeinsame Fortbildungen geplant. Ein Kooperationsvertrag sei frisch unterschrieben.

Die Universitätsbibliothek von Stanford teile "die gleichen Visionen für die Bibliothek der Zukunft", sagte BSB-Generaldirektor Klaus Ceynowa. Die Münchner Bibliothek sei glücklich, auf diesem Weg einen starken Partner an seiner Seite zu wissen. Bereits jetzt zählen laut BSB beide Bibliotheken zu den Vorreitern in der Digitalisierung. Die Staatsbibliothek an der Ludwigstraße verfügt über 1,2 Millionen digitalisierte Werke und damit über den größten Bestand an digitalen Daten aller deutschen Bibliotheken. Insgesamt beherbergt sie mehr als zehn Millionen Bände. Die 20 Einzelbibliotheken der Universitätsbibliothek Stanford kommen gemeinsam unter anderem auf 9,3 Millionen physisch vorhandene Bücher und 1,5 Millionen digitalisierte Bände.

Die zwei Bibliotheken sind laut BSB zudem zwei von derzeit 30 Häusern weltweit, die ihre urheberrechtsfreien Bestände von Google digitalisieren lassen. Mehr als ein Viertel aller über "Google Books" online kostenlos abrufbaren Medien, 3,2 Millionen Werke, stammen demnach aus Stanforder oder Münchner Beständen. Zudem treiben beide Bibliotheken das Projekt "IIIF" voran, das neue Bildstandards im Internet setzen will; die Abkürzung steht für "International Image Interoperability Framework". Ziel ist es, Wissenschaftlern einen global einheitlichen Zugriff auf hochauflösende Bilder zu verschaffen. Die BSB ist nach eigenen Angaben bislang die einzige Bibliothek im deutschsprachigen Raum, die sich daran beteiligt.

© SZ vom 01.03.2016 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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