Konzerte beim Logistikzentrum:Backstage ist gerettet

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Hans-Georg Stocker hat jetzt einen neuen Platz für sein "Backstage" gefunden. (Foto: Sueddeutsche Zeitung Photo)

Hans Georg Stocker hat einen neuen Platz für sein Veranstaltungszentrum "Backstage" gefunden. Und nicht nur die Münchner Partygänger freuen sich darüber, auch die Deutsche Post profitiert.

Von Dominik Hutter

München bekommt ein neues Güterlogistikzentrum an der Friedenheimer Brücke - und das "Backstage" ist auch gerettet. Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung das sogenannte Deutschmann-Gelände an der Reitknechtstraße in Neuhausen an eine Bietergemeinschaft vergeben, zu der neben der Deutschen Post auch "Backstage"-Betreiber Hans Georg Stocker gehört.

Auf dem Areal entstehen soll nun sowohl das von der Stadt gewünschte Citylogistikzentrum, also eine Umladestation der Post für Lastwagen, als auch ein Neubau für Stockers Veranstaltungshallen, die an ihrer derzeitigen Adresse in unmittelbarer Nachbarschaft nicht bleiben können. Der Beschluss muss noch vom Stadtrats-Plenum bestätigt werden, was aber als Formsache gilt, da das Votum im Ausschuss einstimmig ausfiel. Zudem hat sich der Stadtrat bereits vor der Ausschreibung darauf verständigt, Teile des Areals für eine kulturelle Nutzung zu reservieren.

Konzerte im Keller

Mit dem Kauf des Grundstücks hat Stocker nach eigenen Worten eine "ganz, ganz große Hürde" gemeistert. Denn das "Backstage" muss bis Ende 2014 Teile seines jetzigen Grundstücks räumen, der Mietvertrag für das "Werk" endet sogar schon zum Ende dieses Jahres. Ein Neubau auf dem verbleibenden Teil des Areals, der Stocker selbst gehört, sei aber "schwer realisierbar und wahnsinnig teuer", erklärt der Nachtlebens-Manager. Jetzt kann das neue "Backstage" bequem auf dem Nachbargrundstück errichtet werden, während der Betrieb in den alten Hallen weiterläuft. In dem Neubau sollen Teile des Konzertbetriebs im Keller verschwinden. Ist der Umzug erst einmal absolviert, kann sich Stocker auf dem alten Gelände unter anderem Band-Übungsräume vorstellen.

Die Post will auf dem Deutschmann-Areal ihr DHL-Auslieferungszentrum errichten. Der Logistikkonzern steht ebenfalls unter Zeitdruck, weil auch seine jetzigen Gebäude direkt nebenan weichen müssen. Dort sind Wohnungen geplant. Die Pläne der Stadt für dieses Citylogistikzentrum sehen maximal 560 Lastwagenfahrten pro Tag vor - eine Größenordnung, die aber wohl bei Weitem nicht benötigt wird. Offenbar sollen vor allem kleinere Lieferwagen das Zentrum ansteuern. Die Kooperation macht eine Doppelnutzung der geplanten Parkplätze möglich - die Post benutzt sie tagsüber, das "Backstage" nachts.

Ursprünglich sah das Logistik-Konzept der Stadt sieben dezentrale Güterverkehrszentren vor, an denen Waren sortiert und auf stadtverträgliche Lkw umgeladen werden. Inzwischen sind die Pläne deutlich abgespeckt worden, fünf der Zentren wurden ganz gestrichen.

© SZ vom 22.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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