Kongress:Ein Gipfel für den Nachwuchs

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München richtet 2020 den "One Young World Summit" für junge Führungskräfte aus

Von Linus Freymark

Eine riesige Bühne, Lichteffekte, tanzende junge Menschen, dazu ein Avicii-Song im Hintergrund: In einem Imagevideo präsentieren die Organisatoren den "One Young World Summit" eher wie ein Festival als einen Kongress für Nachwuchsführungskräfte. Dabei kommen die mehr als 1500 Teilnehmer des Gipfels nicht zum Feiern, sondern zum interkulturellen Austausch zusammen. Seit 2009 treffen sich junge Führungskräfte von 18 bis 30 Jahren aus inzwischen mehr als 190 Ländern alljährlich in wechselnden Städten, um über die drängendsten Probleme von Gegenwart und Zukunft zu debattieren.

2017 fand der Kongress in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá statt, dieses Jahr ist Den Haag der Gastgeber. Nach einem Auswahlverfahren hat nun München den Zuschlag für die Ausrichtung 2020 erhalten. Bürgermeister Josef Schmid (CSU) zeigt sich "begeistert", der Kongress mit dem Leitthema "Innovation" passe perfekt in eine wirtschaftlich starke und fortschrittliche Stadt wie München. Mit 200 000 Euro unterstützt die Stadt den Mitte Oktober 2020 stattfindenden Kongress. Weitere Mittel müssen von Unternehmen bereitgestellt werden, als mögliche Sponsoren stehen bis jetzt vor allem große Firmen wie BMW, Lufthansa oder KPMG im Raum. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Schmids Schätzungen auf rund 3,7 Millionen Euro.

Im Vordergrund stehen auf der von Wirtschaftsverbänden geförderten, viertägigen Veranstaltung ökonomische Themen, aber auch sozial- und gesellschaftspolitische Fragen werden erörtert. Für die Teilnehmer ergibt sich die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen aus anderen Lebensverhältnissen zu diskutieren, neue Perspektiven kennenzulernen und Netzwerke aufzubauen. Welche Bewerber an dem Kongress teilnehmen dürfen, entscheiden ihre Arbeitgeber: Jedes Unternehmen, das mit One Young World zusammenarbeitet, bekommt ein Kontingent an freien Plätzen, über das es frei verfügen darf. "Jede Firma definiert Führungsstärke für sich", erklärt Kate Robertson, Mitbegründerin von One Young World. Durch Stipendien könnten auch Menschen aus niedrigeren Einkommensschichten teilnehmen.

Von den Investitionen der Stadt in den Gipfel erhofft sich Schmid einen positiven Effekt für die Münchner Wirtschaft und das Image der Stadt. Die weltweite mediale Aufmerksamkeit, die der One Young World Summit erzeuge, biete München die Gelegenheit, sich als "moderne und lebenswerte Stadt zu zeigen." Als mögliche Veranstaltungsorte sind die Olympiahalle oder das Internationale Kongresszentrum ICM im Gespräch.

© SZ vom 10.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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