Kocherlball:Mordsgaudi am Chinesischen Turm

Nur etwas für Frühaufsteher? Von wegen. Zum Kocherlball kamen auch in diesem Jahr wieder 10.000 Münchner im Morgengrauen in den Englischen Garten - um in Tracht in den Tag zu tanzen. In Bildern.

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(Foto: Petra Markovic / oh)

Das Spektakel beginnt noch vor Sonnenaufgang: Wer einen guten Platz beim Kocherlball ergattern will, muss früh aufstehen. Zwar wird erst von sechs Uhr morgens an getanzt. Doch die ersten sieht man bereits um vier Uhr im Englischen Garten in Tracht Richtung Chinesischen Turm laufen.

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(Foto: dapd)

Hier findet wie jeden dritten Sonntag im Juli der Kocherlball statt. Zwischen sechs und zehn Uhr morgens feiern auch in diesem Jahr wieder 10.000 Münchner und tanzen Walzer, Polka, Zwiefachen oder die Münchner Francaise.

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(Foto: dapd)

Wer keine Lust zum Tanzen hat, genießt den Sonnenaufgang und die morgendliche Sommeridylle im Englischen Garten oder freut sich über eine zünftige Brotzeit...

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(Foto: Catherina Hess)

... sofern er sich rechtzeitig um einen Tisch gekümmert hat. Im bewirteten Teil des Biergartens waren die Plätze bereits seit Monaten reserviert.

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(Foto: Catherina Hess)

Und wer keinen Tisch mehr ergattern konnte, der breitete seine Picknickdecke einfach auf dem Weg aus.

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(Foto: Catherina Hess)

Hauptsache, g'mütlich wars.

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(Foto: Catherina Hess)

Ein Besucher brachte sogar seine Gans mit zum Kocherlball.

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(Foto: dpa)

Doch den meisten ist nach Tanzen: Mit dem Kocherlball feiern die Münchner eine Tradition, die auf das 19. Jahrhundert zurückgeht. Um 1880 trafen sich im Sommer und bei gutem Wetter die "Kocherl" - junge Dienstleute, Köchinnen, Laufburschen, Kindermädchen und Hausdiener von fünf bis acht Uhr zum Tanzen.

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(Foto: dapd)

Danach traten sie ihren Dienst an. Denn freie Tage gab es für Hausangestellte damals nicht - maximal einen Tag im Jahr.

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(Foto: Catherina Hess)

Auch heute noch kommen manche Besucher nicht in bayerischer Tracht, sondern in Kleidung der Herrschafen...

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(Foto: Catherina Hess)

... oder der Bediensteten.

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(Foto: dapd)

1904 wurde die Veranstaltung jedoch verboten - aus "Mangel an Sittlichkeit". Erst 1989 ließen die Münchner die alte Tradition wieder aufleben.

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(Foto: dpa)

Zum zweihundertjährigen Jubiläum des Englischen Gartens luden die Veranstalter die Münchner wieder zum Tanz an den Chinesischen Turm.

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(Foto: dpa)

Was in den ersten Jahren noch als Geheimtipp galt, ist inzwischen ein beliebter Termin im Feier-Kalender der Münchner.

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(Foto: Catherina Hess)

Bis zu 15.000 Menschen kommen jedes Jahr, um in Tracht in den Tag zu feiern. Da ist es nicht so ganz einfach, seine Verabredung in dem Getümmel zu treffen. Junge Leute rufen in ihre Telefone, versuchen, sich zu treffen - zur Mordsgaudi am Chinesischen Turm.

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(Foto: dapd)

Gegen zehn Uhr machen sich die Besucher dann wieder auf den Heimweg - zu einer Zeit, zu der der Rest der Stadt an einem Sonntag noch schläft.

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