Kita-Finder:Warten auf die Zusage

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Beim Vergabeprozess gibt es in diesem Jahr einige Neuerungen

Von Melanie Staudinger, München

Eigentlich sollte der Kita-Finder vieles erleichtern. Das internetbasierte Programm bietet nicht nur eine Übersicht über alle 1402 Kindertageseinrichtungen im Münchner Stadtgebiet. In 944 Krippen, Kindergärten, Horten und Häusern für Kinder können Eltern ihre Töchter und Söhne auch online anmelden. Von 84 555 Plätzen werden nach Angaben des Bildungsreferats 67 087 im Kita-Finder vergeben, also etwa 80 Prozent. Was in der Theorie schön klingt, stellt die Familien in der Realität jedoch immer wieder vor Herausforderungen. Denn solange es nicht in jedem Viertel ausreichend Plätze gibt, wird das Warten auf eine Zusage zur Hängepartie, vor allem im Grundschulbereich, wo Eltern auf einen wohnortnahen Platz im Sprengel der Schule angewiesen sind.

Um den Vergabeprozess, der in diesem Jahr am 12. April startet, zu verbessern, gibt es Neuerungen. Zum einen sei die Gültigkeit der Anmeldung neu geregelt worden, erklärt ein Sprecher des Bildungsreferats. Sie sei nun nicht mehr an jeweils ein einziges Kitajahr gekoppelt. Das bedeutet, dass Eltern ihr Kind nur noch einmal anmelden müssen. Vorher sei es vorgekommen, dass eine Familie, die ihr Kind frühestens ab März und spätestens ab September betreuen lassen wollten, dazu zwei getrennte Vorgänge anlegen musste, weil es sich um unterschiedliche Kindergartenjahre handelte.

Folgender Fahrplan ist heuer vorgesehen: Wer sein Kind bis zum 11. April angemeldet hat, landet automatisch im Vergabeprozess. Die Einrichtungsleitungen schicken danach kontinuierlich Zusagen raus, die für zehn Tage gültig sind. Wird der Platz nicht angenommen, bekommt ihn eine andere Familie. Wer im Juni noch immer keine Zusage hat, erhält Post über das Elternportal des Kita-Finders und soll über seine Optionen aufgeklärt werden. "Dazu zählt, sich noch einmal gezielt bei Einrichtungen mit freien Plätzen anzumelden oder sich an die Kita-Elternberatungsstelle zu wenden, die dann bei der Suche hilft", sagt ein Sprecher des Bildungsreferats. Parallel dazu werde von 15. Juni an trägerübergreifend der aktuelle Stand der noch belegbaren Plätze erhoben, um einen Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten. Von Juli an lädt die Elternberatungsstelle in den Stadtbezirken, in denen es noch Bedarf gibt, zu sogenannten trägerübergreifenden Versorgungsrunden ein, um belegbare Plätze noch einmal abzugleichen. Im September starten Kitas und Schulen - bis dahin soll jedes Kind einen Platz haben.

© SZ vom 11.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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